Gott ist ein witziges Kerlchen

Ich vermute Gott ist ein echt witziges Kerlchen. Ich möchte Euch kurz erläutern, wie ich zu dieser Vermutung komme.

Der Mensch hat – im Vergleich zu anderen Lebewesen – ein überdimensional großes Gehirn in dem das Denken stattfindet. Zwar ist der 10% Mythos (dass nur 10% des menschlichen Gehirns genutzt werden) wissenschaftlich wiederlegt, dennoch sind 80% – 90% der Gedanken, die man so während des Tages hat, wiederkehrende Gedanken. Ist das Effizient? Aber irgendwie komisch, oder?

Wenn man jetzt mal Gott als den Erschaffer sieht und ausgehend von dieser Annahme sich den geschaffenen Menschen ansieht, dem er/sie einerseits ein Monkey-Mind und andererseits die Möglichkeit gegeben hat sein wahres inneres Selbst zu erkennen sofern er dem Monkey-Mind kein Futter mehr gibt, kann ich mir gut vorstellen, wie er sich jedes Mal ins Fäustchen lacht, wenn wieder jemand auf seinen ebenso erschaffenen Wächter (den allzeit aktiven Affen) des Selbst hereinfällt und damit wieder „Zeit“ gewonnen wird, so dass er (der Affe) weiter existieren kann und es (das Selbst) nicht erkannt werden kann.

Dazu bedient sich der Monkey-Mind vieler verschiedener Tricks und Kniffe z.B. des Egos. Das Ego ist ein Gedankenkonstrukt, das Generation für Generation weitergegeben wird und das besagt, dass es ich UND Du gibt, sprich dass es eine Teilung gibt (Gegensatzpaar). Also kein großes Ganzes, sondern lauter kleine Teile und jedes Teil handelt völlig unabhängig und eigenständig (teilweise ohne Rücksicht auf andere).

Würde ein Bienenvolk so funktionieren? Würde die Befruchtung der Pflanzen ohne Bienen funktionieren? Würde es dann genug Nahrung für alle Menschen auf der Erde geben? Würde …

Jetzt mal ganz ehrlich unter uns Gebetsschwestern: Wenn man das so liest kommt einem doch schon so das dumpfe Gefühl, dass da „etwas nicht stimmt“ oder bin ich da alleine mit meiner Meinung?

Mein Vorschlag (und ich bin mir bewusst, dass dadurch das Ego stirbt) Ursache erkennen, den Affen verhungern lassen denn dann hat Gott nichts mehr zu lachen, denn dann ist alles eins ohne ein zweites.

Kein Gut kein Böse, kein Schlecht kein Gut, keine Bewertung, keine Einteilung alles ist bereits perfekt.

„Wenn Du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl ihm von Deinen Plänen.“ War der Lieblingssatz meines Cousins und Geschäftspartners, der mit 40 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben ist. Er hatte ein sehr großes offenes Herz und ein sehr großes Ego. Er hat viel gekämpft für seine Überzeugungen, egal in welchem Umfeld …

Pläne resultieren aus Bewertungen, die wiederum Mögen und Nicht-Mögen hervorbringen. Der Plan soll Dinge, die ICH mag in mein Leben bringen und die Dinge, die ICH nicht mag möglichst aus meinem Leben fernhalten. Um diese Pläne umzusetzen setzt man viel Energie ein und ist weiterhin abgelenkt vom eigentlichen SELBST. Das Monkey-Mind hat volle Arbeit geleistet und man kann es schon kichern hören …

Annehmen dessen was ist. Das bedeutet nicht die Gefühle, die sich in der einen oder anderen Situation einstellen wegzudrücken. Wenn Trauer an der Reihe ist, ist eben Trauer an der Reihe. Wenn Freude an der Reihe ist, ist eben Freude an der Reihe. Es ist „gut“ so, genauso wie es IST ist ES. Fertig! Keine Ablenkung vom dem was ist.

Ich hatte auch bis vor kurzem auch viele Überzeugungen / Identifikationen in meinem Kopf. Seit sie verschwunden sind, hat sich der Schleier gelüftet. Die pure Präsenz des Moments ist das einzige was wahr ist.

So sind ein paar Gedankenströme frei geworden durch die es fließt und die sich jetzt hier manifestiert haben 🙂

Das Missverständnis und die Auflösung

Ein nettes Beispiel wie sich Wahrnehmung verändert 🙂

Gestern ging ich in die Büroküche, um mir etwas zu essen zu machen und komme dabei an zwei Kollegen vorbei, die sich über ein Software-Projekt unterhalten.

Der Programmierer zum Projektleiter: „Wenn Du denkst Du bist jemand anderer, denkst Du das konsequent.“

Ich (kurz vorher hatte ich ein Video von Mario Hirt angesehen): „Das ist ein Hammer-Satz! Danke für diesen Satz!“

Programmierer: „Hä? Was hab ich gesagt?“ (klar kann er sich nicht erinnern, ES hat ja aus ihm gesprochen ;-))

Ich: „Du hast gesagt: Wenn Du denkst Du bist jemand anderer, denkst Du das konsequent.“

Programmierer: „Nein, ich habe gesagt: Wenn es denkt Du bist jemand anderer, denkt es das konsequent.“ (er meinte die Software – ein Forum)

Programmierer: „Aber Dein Satz stimmt natürlich auch.“

So schnell kann das Missverständnis des getrennt-Seins durch ein anderes aufgelöst werden <3

 

Dialog mit meiner Tochter über Wahrheit

Pappel hinter dem Haus

Ich hatte vorhin einen Dialog mit meiner Tochter den ich gern mit Euch teilen möchte.

Sie (10) stand im Bad und hat sich bettfertig gemacht, ich im Zimmer gegenüber und habe Unterlagen abgeheftet. Dabei kam ein Moment der Stille über mich und mein Blick fiel durchs Fenster nach draußen in die Krone einer riesigen Pappel, die bei Wind das Rauschen des Meeres nachahmt.

Sie: Papa was machst Du da?

Ich: (Nicht ganz wahrheitsgemäß) Ich hefte die Unterlagen ab.

Sie: (zurecht) Aber Du guckst aus dem Fenster, was willst Du da finden?

Ich: (diesmal wahrheitsgemäß) Die Wahrheit.

Sie: Und hier ist die Pflicht oder wie?

Ich: Hahaha, Du bist echt cool.

Sie: Wärst Du jetzt lieber draußen bei der Wahrheit oder hier bei der Pflicht?

Ich: Hahahahahahahahahahahahahahaha. Spitzenfrage! Hahahahahahahahahaha

Sie: Kannst Du jetzt vor lauter Lachen nicht mehr reden?

Ich: Ja, genau. Prust, kicher, kicher

Nach ein paar Minuten gemeinsamen Kicherns und Lachens hat sie mittlerweile die Zähne geputzt und ich bin mit der Ablage fertig.

Ich gehe zu ihr rüber und küsse Sie auf die Stirn.

Ich: Ich wünsche Dir eine gute Nacht, Schlaf gut meine Süße.

Sie: Und ich wünsche Dir, dass Du Wahrheit findest.

Ich habe meinen Guru gefunden!