Yoga – ich bin raus

Live long and prosper - Shalom aleichem - Salaam alaykum - peace be upon you - Möge die Macht mit uns allen sein

OK, vorhin bin ich aus der nächsten Yoga-Gruppe bei Facebook (wirsindyoga) rausgeflogen, nachdem ich ein paar Minuten vorher in der Yoga-Vidya-Facebook-Gruppe (Yoga-Vidya) rausgeflogen bin…

Scheinbar habe ich bei meiner Yoga-Lehrer-Ausbildung irgendetwas verpasst…?

Da wurden so Dinge gelehrt wie „wir sind alles eins“ (Advaita-Vedanta)…
Sie haben von Einheit gesprochen…
Sie haben von Satya (Wahrhaftigkeit) gesprochen…

Und ich – wenn ich meine Wahrheit und mein Empfinden ausspreche – werde rausgeschmissen…
So sollten unter Umständen, die Yoga-Schriften abgeändert werden, oder?

Wir sind nur dann alle eins, wenn die Schüler das, was die Lehrer (oder der Staat oder eine andere Obrigkeit) sagen 1:1 nachplappern…, echt jetzt?
Vermutlich habe ich diesen Satz in meiner Ausbildung verschlafen, oder?

Klar, wozu braucht es den Dialog, wenn es Macht-Instrumente gibt, die man auch missbräuchlich für Zensur und Verbot der Meinungsäußerung durch Diskreditierung nutzen kann, oder?

„Wir“ im Yoga (und in Deutschland und auf der Welt) bedeutet also „alle außer…“
Scheinbar gehöre ich in die zweite Kategorie…

Nur was die Zensur-Yogis – und alle anderen, die dies unterstützen – nicht bedenken…
Was hätte es für einen Sinn das Immunsystem durch Yoga usw. zu stärken, wenn doch die Lösung für alle Probleme „Mund-Schutz“ und „Impfung“ ist?
Dann wäre Yoga usw. eigentlich alles völlig sinnentleert, oder?

Ja, vielleicht habe ich das missverstanden und die Lösung aller Probleme auf der Welt ist, sich selbst das Atmen zu verbieten und sich Zellen eines getöteten und abgetriebenen Embryos in die Blutbahn zu spritzen…
Vielleicht ist das nicht jedem bewusst, doch es gibt ein Zell-Gedächtnis, welches jede Zelle in sich trägt…

So ist die Frage, warum sollen einem jeden Menschen Zellen eines Lebewesens, welches noch nicht einmal komplett ins Leben kam, in die Blutbahn gespritzt werden?

Könnt Ihr Euch vorstellen, welche Angst dieses Wesen gehabt haben muss?
Zerfetzt im Bauch der Mutter – die, die es eigentlich beschützen sollte –  im Bewusstsein, dass es nicht gewollt ist…

Zellen – mit diesem Zell-Gedächtnis – sollen uns schützen, im Ernst?
Oder sollen uns diese Zellen weiterhin in Angst vor dem Leben halten?
Was ist der Sinn?
Fragt da jemand nach oder nickt einfach jeder stumm wie ein Fisch, wenn es eine „Anweisung von oben ist“?

Was ist los mit der Welt?
Ist das Fragen unter Todesstrafe gestellt worden?

Vielleicht ist der Tod näher als ein jeder einzelne von uns denkt, wenn man aufgehört hat Fragen zu stellen oder es sich selbst verbietet Fragen zu stellen.

Und warum fühlt man sich angegriffen, wenn man eine Frage gestellt bekommt, auf die man keine Antwort weiß?
Wird da unter Umständen etwas angerührt, was mit dem „Hier und Jetzt“ gar nichts zu tun hat?
Etwas, was man unter Umständen verdrängt hat,
etwas, was aus der Vergangenheit herrührt,
etwas, was einem die Schamesröte ins Gesicht treibt?

Wäre das möglich?

Was meinst du dazu?

P.S.:
Als kleine Ergänzung…
Mit der Behauptung, dass ich auch bei „wirsindyoga“ geblockt wurde, habe ich scheinbar zu schnell geschossen 😉 … Macht nichts, auch das ist OK. Ich mach mir da keinen Stress mehr 🙂
Es wurde „nur“ der komplette Beitrag – unter dem ich kommentiert habe – gelöscht…
Was potentiell ein Hinweis auf Scham sein kann…
Warum der Beitrag tatsächlich gelöscht wurde, weiß ich nicht…

Dialog aus Yoga-Vidya-Facebook-Gruppe
Dialog aus Yoga-Vidya-Facebook-Gruppe
Dialog aus wirsindyoga-Facebook-Gruppe
Dialog aus wirsindyoga-Facebook-Gruppe
Dialog aus wirsindyoga-Facebook-Gruppe
Dialog aus wirsindyoga-Facebook-Gruppe

One heart – one love

Wahrnehmen und in aller Tiefe wirken lassen

Dein Ego ist Dein echtes Sein. 
Du bist 100% Du, es kann gar nicht anderes sein.
Zu keinem anderen Zeitpunkt, an keinem anderen Ort.

Nur hier, nur jetzt.

Lass Dich einfach so sein, wie Du bist, Du wirst Dich selbst niemals los werden, so nimm Dich an!
Du hast keine Wahl als Dich ganz und gar anzunehmen wie Du bist.

Ich liebe Dich so, wie Du bist, tue Du es auch.
Teil Dich absolut selbst-ehrlich mit all Deinen Gefühlen mit – völlig unabhängig von allen Tabus – die Du in Deinem bisherigen Leben gelernt hast.

Dann lieben wir uns natürlicherweise alle miteinander freiwillig – Eine Welt ohne Gewalt, ohne Zwang, ohne Widerstand gegen das Leben, wie es sich durch Dich erfahren möchte 

Du bist ein Mensch wie ich einer bin – lass uns endlich Menschlichkeit auf allen Ebenen erleben!
Die Zeit und der Ort dafür ist da – jetzt und hier!

In Liebe
Thomas

P.S.:
Dies ist mein letzter Post auf diesem Blog – ich wende mich neuen Aufgaben zu… der direkten Begegnung

Nährende Begegnungen – konstruktiver Austausch

Begegnung

Ich bin in letzter Zeit hin und her gerissen durch das Thema: Wieviel Wahrheit verträgt mein Gegenüber? Wieviel dessen, was ich erkennen kann, kann ich ihm/ihr zumuten?

Lange Zeit war ich – durch mein Umfeld entsprechend auf ein funktionierendes Miteinander ausgebremst – äußerst zurückhaltend mit meinen Wahrheiten. Ich hatte gelernt mich anzupassen, um in einem – wie mir schien – gegebenen Umfeld ordentlich zu funktionieren. Ich behielt die Dinge, die mir offensichtlich erscheinen für mich, um niemanden vor den Kopf zu stoßen. Ich hatte auch eine Zeit lang angenommen, dass sie gesehen werden, eben weil sie augenscheinlich sind…

Ich hatte irgendwann – noch in meinem „alten“ Leben als IT-Consultant – eine Strategie entwickelt, die es mir ermöglichte den „Wissensstand“ des Gegenübers einzuschätzen und anhand dessen ihn an den Stellen abzuholen, die einerseits ein absehbares und überschaubares Bild für die nahe Zukunft zu zeichnen und andererseits nicht zu sehr das große Ganze aus den Augen zu verlieren, weil absehbar war, welche Stolpersteine sich in den Weg legten, wenn wir „erst mal so“ starteten…

Ich hatte in mehr als 90% der Fälle recht, was mich anfangs noch geärgert hat, denn es schwang immer der „Siehste, ich habs ja gleich gesagt“-Trotzkopf des Besserwissers in mir mit. Es kam dann der Forscher in mir auf, der wissen wollte, ob es nicht auch anders geht. So habe ich meine Strategie erweitert: Ich habe den Spielplatz in einfach immer in den – für den Kunden überschaubaren Rahmen – belassen und habe während der Definition dieses Raumes bereits „Ideen“ und „Optionen“ des großen Ganzen mit eingeflochten. Meist sehr subtil und unscheinbar, doch es verfehlte nie seine Wirkung. Denn nach einiger Zeit kam der Kunde mit jetzt „seinen“ Ideen zu mir, die ich dann lobte und wir uns an die Umsetzung machen konnten. So war der Gesamt-Zufriedenheits-Index auf allen Seiten viel höher 😊Ich hatte jedes Mal eine sportliche Herausforderung und der Kunde war nicht überfordert und konnte sich einbringen, was ihn zufriedener machte.

Manchmal ist dieses Vorgehen allerdings auch nervig und wisst ihr, wann das der Fall ist?

Immer dann, wenn der Graben zu groß ist…
Wenn es nicht mehr reicht, dass ich ein zwei Steine ins Wasser und auf sie deute. Sondern, wenn ich erst eine Brücke bauen müsste, um dem Sicherheitsbedürfnis des Gegenübers gerecht zu werden.

Darauf habe ich jetzt einfach keinen Bock mehr.  Ich weiß jetzt für mich, dass ich ein Impuls-Geber bin und ich nicht dafür zuständig Brücken zu bauen für Menschen, die ein übersteigertes Sicherheitsbedürfnis haben. Das können Menschen gerne machen, aber ohne mich. Ich weiß, dass ich mich dabei aufreibe, das habe ich lange genug gemacht, es macht mich kaputt und ich lasse mich nicht mehr kaputt machen. Ich gehe meinen Weg in meinem Tempo und nehme gerne Begleiter auf dem Weg mit, aber ich werde niemanden mehr ziehen oder schieben. Ich gebe Impulse an den Stellen, an denen es sich ergibt und ich fühle mich andererseits nicht verpflichtet es zu tun. Genauso wenig wie ich möchte, dass sich irgendjemand verpflichtet fühlt diese Impulse anzunehmen. Entweder fallen sie auf fruchtbaren Boden, dann freut es mich und wenn der Boden bereits so vertrocknet ist, dass das Samenkorn auf der Oberfläche vertrocknet oder von jemand anderem gegessen wird ist das genauso OK.

Ich muss niemanden mehr gefallen, das ist der Vorteil am gefallen sein. Ich bin an vielen Stellen politisch nicht korrekt, weil ich weiß, dass dies ein Mit-Grund dafür ist, dass die Welt im Moment so ist, wie sie ist. Ich bin sowohl ein „renitentes Subjekt“ (diese Bezeichnung habe ich von meinem ehemaligen Schul-Direktor bekommen, nachdem ich mich geweigert hatte meine Mütze in der Aula abzunehmen) als auch resilientes Objekt. Ich bin das „sowohl als auch“ allen Seins.

Ich helfe und gebe gerne aus vollem Herzen, wenn ich von mir aus freiwillig will und ich habe keine Lust mich aussaugen zu lassen. So nehme ich mir die Freiheit da zu unterstützen, wo ich das Gefühl habe, dass meine Unterstützung auch als solche gesehen wird und eben nicht da, wo ich dafür kämpfen muss, dass sie als solche anerkannt wird. Wenn es zum Kampf wird, ermüdet es und Ermüdung laugt aus.

Was nicht heißen muss, dass jeder Impuls nur angenehm ist. Manchmal schmerzt ein liebevolles Anstubsen sehr, weil plötzlich bewusst wird, was da im Unbewussten schlummert – das kann sehr schmerzhaft sein, es kann einen kleinen inneren Tod sterben lassen. Jedes Aufstehen nach einem kleinen Tod ist ein Aufstehen Richtung Freiheit, eine Bewegung in eine neue Richtung, eine Erkenntnis, die Raum bereitet für Neues.

Erwachen, Erleuchtung, … alles wunderbar, unbeschreiblich schön und erweiternd zweifelsohne, aber ohne die Versöhnung mit dem inneren Kind auf allen Ebenen und den daraus resultierenden Schritten in Form von Handlungen, gibt es mir nur eine weitere, neue Möglichkeit vor mir selbst zu fliehen und mich dem Versenken in das absolute Bewusstsein hinzugeben. Der Zustand meiner erlebten Welt ändert sich nicht, wenn ich nicht den empfangenen Zeichen folge leiste und mich vertrauensvoll dem hingebe, was zu tun ist.

Ins Tun kommen – Unbewusstes erlösen

Ich habe aufgehört das, was das Leben für mich vorgesehen hat, in Frage zu stellen. Ich habe es einfach angenommen. Ich wehre mich nicht mehr dagegen. Ich gehe nicht mehr in den Widerstand zu dem, was gerade dran ist zu erfahren. Es hört sich einfach an und das ist es im Grunde auch. Das was es schwierig erscheinen lässt, ist die Tatsache, dass wir alle unbewusste Anteile mit uns herum tragen und die sind verantwortlich dafür, dass wir nicht so handeln, wie es erforderlich ist, um ein befreites und in sich ruhendes Leben zu führen.

Und darum geht es: den unbewussten Anteilen auf die Schliche zu kommen. Sie zu erkennen, vor Zeugen sich dazu zu bekennen und sich ein entsprechendes Handeln zu erlauben – und das unabhängig davon, was irgendwer irgendwie denkt, sprich ohne Verurteilung sich selbst und auch allen anderen gegenüber. Gleiches Recht für alle. Und die unbewussten Anteile gehen tief, sie gehen bis an die Existenz-Grenze – über Macht, Sex, Gewalt bis hin zum Tod. Ich habe sie alle in Selbst-Trance erlebt und gesehen. Ich habe mich mit ihnen beschäftigt. Ich habe sie nicht verurteilt, selbst wenn sie noch so abstrus und abnormal waren. Ich habe erkannt, dass jeder dieser Anteile auch in mir schlummert. Und ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass dies bei allen Menschen der Fall ist. Nur die meisten Menschen tun so, als wären sie anders, als wären sie heiliger und besser oder auch umgekehrt versauter und schlechter als die anderen.

Warum ist das so, warum wähle ich ein Bild von mir, dem ich entsprechen möchte?

Weil es mir so eingeimpft wurde. Es wurde mir vermittelt, dass es ein Ideal-Bild gibt, dem man entsprechen müsste. Dieses Ideal-Bild ist geprägt von meinem Umfeld. Mein Umfeld erzieht mich dazu, dass ich in den vorgegebenen Rahmen passe. Es beschneidet mich und stutzt mich solange zurecht, bis ich dem Ideal-Bild mit den Abmessungen des normierten Rahmens entspreche.

Jetzt stellt Euch mal vor, dass das Ideal gar nicht der Rahmen ist, sondern, dass ihr grenzenlos sein könnt, wenn ihr einfach so seid, wie ihr seid? Ihr tragt das Ideal bereits in Euch und traut Euch nicht es zu leben – aus Angst nicht mehr dazu zu gehören…

So entstehen viele kleine oder auch große Splittergruppen, die sich einem Thema zuwenden, um Menschen anzuziehen, bei denen das Thema im Moment auch akut ist: die NoFaps, die Hochsensiblen, die Depressiven, die Burn-Outs, die Bore-Outs, die Netzwerker, die Brückenbauer, die Homos, die Heteros, die Spirituellen, die BDSM-ler,…

Natürlich ist es wohltuend, wenn ich mich unter meinesgleichen bewege und über die gleichen Themen mich austausche, wenn ich meine Gruppe, meinen Bereich gefunden habe, in dem ich mich wohl fühle. Aber vielleicht ist Leben einfach darauf ausgerichtet, dass alles einmal erfahren will…

Ich habe mich mal durch die „Liste der psychischen und Verhaltensstörungen nach ICD-10“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_psychischen_und_Verhaltensst%C3%B6rungen_nach_ICD-10 ) durchgekämpft, um zu überprüfen, ob ich dem Krankheitsbild einer der aufgeführten Krankheiten entspreche. Und wisst ihr was? Ich habe bei fast jeder Krankheit entsprechende Symptome gefunden, die ich zu irgendeiner Zeit meines Lebens mal hatte. Ich habe dann das gleiche mit noch ein paar anderen körperlichen Krankheiten gemacht und bin wieder auf das gleiche Ergebnis gekommen…

Was sagt mir das jetzt?

Es sagt mir, dass es ganz normal ist zu irgendeiner Zeit irgendeine der vielfältigen Erfahrungen zu machen ohne dass ich deshalb gleich einen dauerhaften Stempel dafür brauche. Ohne dass „ab jetzt“ für immer der Stempel des hochsensiblen, homo- oder hetrero- oder bi-sexuellen Spanners, der sich auch mal einen runterholt und mit Krankheiten auf körperlichen und seelischen Druck reagiert. Und wisst ihr warum? Weil das ganz normal ist. Und wenn es normal ist, ist es nicht mehr schlimm, nicht mehr verurteilenswert. Es bedarf keiner besonderen Erwähnung, weil es zum ganz normalen Erfahrungsschatz des Mensch-Seins dazu gehört. Zum Problem wird es nur, wenn ich irgendeinen Teil von mir abspalte, weil ich gelernt habe, dass das ein Teil ist, der nicht gut ist.

(Selbst-)Verurteilung ist (Selbst-)Abspaltung

Zum Erkennen der eigenen Selbst-Verurteilung bzw. Selbst-Abspaltung braucht es ein Gegenüber. Ein Gegenüber, der den abgespaltenen Anteil bereits erkannt und integriert hat. Dabei kann ich begleiten und unterstützen, beim Aufzeigen dieser Anteile und das tue ich sehr gerne, eben auch weil ich weiß, dass es keinen Schritt weiter Richtung „heile Welt“ geht, wenn sich nicht ein Teil der Menschheit sich voll und ganz erkennt und annimmt – eben mit allen Facetten. Denn nur dieses erkennen, annehmen und integrieren erlaubt eine manipulationslose Gesellschaft, die sich auf ihre wahren Bedürfnisse ausrichtet: Die, der nährenden Begegnungen, des vorurteilsfreien Austausches und der gegenseitigen Bereicherung.

Denn das ist das, was in jedem Menschen bereits angelegt ist, was in jedem Individuum ganz organisch schwingt: Seinen persönlichen Anteil am Ganzen beizutragen.

Es ist ein Grundbedürfnis eines jeden mit seiner Einzigartigkeit, sich freiwillig einzubringen und teilzuhaben und nicht unter Zwang und Druck den – wie auch immer lautenden – Vorgaben zu entsprechen. Das tötet jegliche Lust am Leben und unterbindet und unterdrückt die benötigte Kreativität für eine Neu-Gestaltung und -Orientierung einer neuen Welten-Ordnung. Eine natürliche Ordnung, die das Leben schützt, behütet und gewähren lässt. Ein freies Leben in Harmonie mit den Prinzipien des Lebens und nicht ein Über-Leben nach – von Menschen erdachten Regeln, die das Leben geißeln und es kontrollieren wollen.

So freue ich mich auf konstruktiven Austausch und nährende Begegnungen im Einklang mit dem Leben.

In Liebe

Thomas

Die kleine Störenfrieda bei Soham (Samarpan)

Ein Herz für Störenfriede

Heute berichte ich von einem wunderbar erkenntnisreichen Satsang bei Soham in Nürnberg, der gestern Abend stattfand. Ich wusste bis kurz vorher nicht, ob ich hingehen möchte oder nicht, weil ich etwas „Satsang müde“ geworden bin, genau so wie ich es müde geworden bin spirituelle Bücher zu lesen oder mir entsprechende Videos anzusehen…

Nach einer kurzen Körperbefragung, ob ich mich jetzt tatsächlich in Bewegung setzen sollte, war die Antwort: „Ja, geh nach draußen, geh raus und geh dorthin.“ So folgte ich diesem Impuls, packte meinen Rucksack mit Tee und Wasser für den Mini-Ausflug in die Nachbarstadt Nürnberg, meine ehemalige Heimat. Selbst die widrigen Umstände in Form von regnerisch nasskaltem Wetter nahe der Null-Grad-Grenze und die Aussicht mich in öffentliche Verkehrsmittel zu quetschen, hielten mich nicht ab. Ich war an Fahrzeit-Pläne gebunden, suchte im Außen nach den Antworten, obwohl ich wusste, dass sie im Inneren auf ihre Entdeckung warteten. So setzte mich mit einer Fahrplan- und Ticket-App auseinander, die erstaunlich reibungslos funktionierte. Ich war dankbar, dass ich nicht mit dem Fahrkarten-Automaten in Kontakt treten musste, den ich schon das eine oder andere Mal wüst beschimpft hatte. Ich bin der Meinung, dass die Bediener-Führung an den Automaten so unterirdisch und verwirrend ist, dass ich mich jedes Mal wieder frage, ob die Menschen, die den Auftrag für die Programmierung vergeben haben, jemals den Automaten selbst ausprobiert haben…
Naja, vermutlich bin ich einfach nur zu dumm, mich dem vorgegebenen Weg anzupassen, das will ich nicht ausschließen 😉 So an dieser Stelle ein Dankeschön an die Beteiligten der App, die wirklich so funktioniert, dass auch ich damit zurechtkomme.

Auf dem Weg dorthin, setzte sich in der U-Bahn ein vermutlich portugiesisches Pärchen mit einer Freundin mit zu mir. Die junge Frau setzte sich mit ihrem „unverschämt“ kurzen Rock mir gegenüber. Der Rock war so kurz, dass er unter ihrem kurzen Mantel gar nicht zu sehen war, und ich war hin und her gerissen, ob ich – weil auch ein Voyeur in mir schlummert – versuchen sollte, einen Blick zu erhaschen, oder ob es unverschämt ist so offensichtlich auf ihre Beine zu starren…
Ich habe mich – als älterer Mann – für die politisch korrekte Variante entschieden. Ich ignorierte die verlockende Tatsache, obwohl mein Körpergefühl etwas anderes wollte 😉

Dort angekommen bezahlte ich meine „Zwangs-“Spende (Schild auf der Spenden-Schale: „Spende 20 Euro“) und suchte mir einen Platz. Ich richtete mich ein und war sehr dankbar für den Tee, den ich dabeihatte und harrte der Dinge, die da kommen. Während des Wartens verschaffte sich ein kleines Mädchen, ca. 4-5 Jahre alt, nennen wir sie Frieda, das mit ihrer Mutter gekommen war, immer wieder durch nachfolgende Sätze Gehör:

„Wann kommt denn jetzt endlich der Samarpan!“
„Warum wollen die immer meditieren?“
„Ha, dann können die gar nicht meditieren, wenn ich so laut bin…“
„Wo ist die Spielecke?“
(Ich war kurz abgelenkt durch ein Elstern-Pärchen, das sich neckenderweise gegenseitig durch den großen Busch neben unserem Fenster trieben, gefolgt von einen Meisen-Pärchen, die das Schauspiel gesanglich unterstützen)
„Komm wir bauen ein Haus aus den Kissen.“
„Nein, nicht so Mama, das soll so sein.“
„Ich brauche von diesen Kissen welche.“

So wurde meine Rolle in dem Schauspiel aktiviert, ich erkannte meine Aufgabe – weil ich direkt vor diesem Kissenstapel saß – und half ihr immer wieder ein Kissen nach dem anderen vom Stapel zu holen, weil sie nicht groß genug war, um an die oberen Kissen heranzureichen und es zu schwer war eines der unteren Kissen herauszuziehen. Mir wurde durch sie mein planvolles Handeln bewusst, weil ich sie gefragt habe, ob ich ihr gleich mehrere Kissen herunterreichen sollte – weil es ja abzusehen war, dass sie mehr brauchen würde – sie verneinte die Frage und sagte: „Nein, eines nach dem anderen. Ich hole eines und dann komme ich wieder.“

In der Zwischenzeit war Soham „endlich“ eingetroffen, begrüßte auch das Mädchen bereits auf dem Weg nach vorne und begegnete liebevoll jedem der Satsang-Teilnehmer mit einem Blick. Während ich auf meinen Blickkontakt wartete, hörte ich hinter mir ein verzweifeltes „Hm, hm, hm, hm“ einer Mädchen-Stimme – der Empfang des Segens erschien mir in dem Moment wichtiger – und nachdem ich diesen empfangen hatte, kam ich wieder meiner eigentlichen Aufgabe nach – dem Kissen von oben nach unten Reichens – und das „Hm, hm, hm, hm“ verstummte.

Ich konnte spüren, wie die gefühlte Not der Mutter – ich kenne solche Situationen aus eigener Erfahrung – immer größer wurde, denn das „eigentliche“ Programm sollte nun starten und Frieda machte nicht den Eindruck, dass sie den Raum und die Aufmerksamkeit, die ihr zuteilwurde, jetzt plötzlich aufgeben wollte…
So ergab sich eine friedliche Co-Existenz von kindlichem Spiel und ernsthaftem Satsang – der Satsang wurde hin und wieder durch spielerische Elemente bereichert – die nicht von allen als solche wahrgenommen wurden…

Eines dieser Elemente war, welches ca. zehr Mal zum Einsatz kam, dass das Mädchen sich vor Soham stellte und laut rief: „Ich hab keine Angst vor Dir!“.
In der Reflektion wurde mir bewusst, dass ich vermutlich eine ähnliche Hochachtung vor dem Weihnachtsmann vermittelt bekommen habe, dem ich dennoch mit einer ähnlichen Rotznäsigkeit als Kind begegnet bin, wie Frieda Samarpan gegenüber.
Nach ihrem Ausruf machte sie sich wieder daran, weiter um die am Boden sitzenden Personen wie auf Zehenspitzen herum zu tänzeln. Jeden kleinen Zwischenfall quittierte Soham mit einem milden Lächeln, auch als sich Frieda das Mikrofon der Fragenstellerin schnappte und sagte: „So und jetzt sollen alle aufstehen und sich bewegen!“ 😊

„Ich habe keine Angst vor Dir!“ – Ich hatte immer den Satz „Aber ich vor Dir!“ vor Augen, als sie den Satz zum wiederholten Male voller Übermut ihm ins Gesicht schleuderte. Vielleicht war es tatsächlich das: Vielleicht hatte Soham Angst vor ihr…
Frieda mit ihrer direkt erlebbaren und gelebten Präsenz des Moments im Gegensatz zu einer Präsenz, die erst wieder neu gelernt werden muss: „So jetzt lernen wir einmal, wie wir wieder wie ein Kind sein können und dazu ist es ganz wichtig folgende Regeln zu beachten:
1. Einweihung in die Meditation
2. Jeden Tag nach dieser Art meditieren
3. In jedem kritischen Moment sich an sein Kronen-Chakra erinnern.“

Frieda hat keinen der drei Punkte jemals gehört, noch verstanden, geschweige denn befolgt und war dennoch der Mensch mit der meisten Lebensfreude in diesem Raum.
Sie hat gesprüht vor Lebensfreude, sie war durchströmt von Lebenskraft und hat dies ungeniert zur Schau gestellt. Sie hat all den – teilweise mittlerweile humorlosen Gesellen – gezeigt:
„Schaut her, so geht das mit der Lebensfreude und das sogar ohne Meditation und ohne Regeln.“ Einfach so, aus dem Moment heraus, einfach deshalb, weil ich jetzt im Moment darauf Lust habe das so und in der Form, wie es mir gerade gefällt, auszuleben, was in mir ist…

Dass das die Teilnehmer nervt, ist nachvollziehbar…

Bei drei Fragestellern kam die Frage hoch: „Ich komme mir so eingesperrt in meinem Körper vor, so abgetrennt.“ Die Antwort war – mehr oder minder – immer die gleiche: „Machst Du eigentlich die Samarpan-Meditation bereits seit 45 Tagen? Weil wenn Du das machst, hast Du gar keine störenden Gedanken mehr, die Dir so etwas Dummes vorgaukeln.“ Hmmm, ist das tatsächlich so?

Habe ich den Körper nur dazu, um einen Kopf herumzutragen, der sich am besten keine Gedanken mehr machen soll?

Sie hätten mal Frieda dazu befragen sollen. Ich bin mir sicher, sie ist sehr froh über die Möglichkeiten, die ihr ihr Körper bietet. Denn damit kann man toben, spielen, tanzen, rennen, Kuschel-Haus mit Mama bauen, … und auch ist sie froh über ihre Gedanken, sonst hätte sie nicht so kreative Einfälle, wie das Haus auszusehen hat und wofür es gedacht ist.

Der nächste Vorstoß zum Thema „Los, bewegt Euch!“ ging wieder über das Mikrofon der nächsten Fragestellerin, die den in Schaumstoff ummantelten Schallwandler nicht so gern abgeben wollte, sich aber dennoch dem Charme von Frieda geschlagen geben musste, nachdem sie plötzlich und verwundert nur den Schaumstoff in der Hand hatte. So rief sie:
„Ich will jetzt, dass ihr alle mal aufsteht und Euch bewegt!“

Weibliche Stimme aus dem Publikum vom linken Rand: „Und wir wollen, dass Du still bist!“

Ist das so? Wir wollen das? Mich hat niemand gefragt… Ich wurde einfach mit vereinnahmt…

Ich war sehr dankbar für die kleinen Einwände und Denkanstöße von Frieda – nicht zuletzt auch, weil in letzter Zeit ich immer der Störenfried war und so war ich im höchsten Maße dankbar, dass ich in dieser Hinsicht Verstärkung bekommen habe – Verstärkung beim Wachrütteln. Und ihre Form war viel gefälliger als meine, so konnte ich von ihr noch einiges lernen. Klar fehlen mir die äußeren Gegebenheiten des unschuldigen – Wahrheit sprechenden – Kindes, aber ich bin zuversichtlich, dass ich doch einiges von ihr lernen durfte…

Ob die Lern-Einheit in dieser Form tatsächlich bei allen ihre Wirkung erzielt hat, stelle ich in Zweifel, denn meine Sitznachbarin meinte nach der Meditation noch zu mir: „Also das Kind hat mich jetzt echt genervt. Ich finde das gehört einfach nicht hierher.“ Hmmm, das ist etwas, das ich aus dem Satsang mitnehme: Satsang ist etwas Ernsthaftes und die Lebensfreude von Kindern hat hier echt keinen Platz…

Satsang ist das Zusammensein mit der Wahrheit – ich habe vor allem Wahrhaftigkeit bei Frieda gespürt…

Ich bin sehr dankbar für diese Begegnung und Erfahrung und das, was sie mir gezeigt hat.

In Liebe

Thomas

Hier der Link zum passenden Video

Bleibt die allumfassende überschäumende Liebe?

Liebe

Kurze Antwort: Ja, sie bleibt 😊, immer und ewig. Wenn sie gerade sehr intensiv ist, ist die gute Nachricht, dass sie in dieser argen Form nicht dauerhaft bleibt, das vergeht wieder bzw. das Körper-Geist-Wesen gewöhnt sich an dieses höhere Schwingen, aber es ist immer ein wellenartiges Auf und Ab, wie ein angenehmes „getragen sein“, „ein in den Schlaf wiegen“. Die einzige Art damit „umzugehen“, ist sich dem hinzugeben. Es passiert auch nichts Schlimmes, es ist OK, es darf sein, es darf so – in dieser Intensität – erlebt werden, einfach so wie es ist, weil es einfach so ist. Völlig unabhängig, ob ich etwas dafür getan habe. Ich musste es gar nicht verdienen, es war einfach da, weil ich meiner inneren Stimme Vertrauen geschenkt habe und es dadurch in all seiner Reinheit wahrgenommen werden kann. Wie ein blank geputzter Kristall durch den das Licht der Sonne in alle Richtungen verstreut und verteilt wird.

Was mach ich jetzt damit, dass ich den ganzen Tag jeden Menschen, jedes Tier, jede Pflanze umarmen könnte? Ich mache es einfach mal, ich probiere es aus, einfach so. Arme ausstrecken, kurz die Einvernehmlichkeit überprüfen und in den Arm nehmen – die Folge: zwei lachende Herzen.

Oder ich nutze die Energie für den Ausdruck. Ich gebe ihr eine Form mit dem, was aus mir herausströmen möchte. Was das ist, ist völlig unerheblich, es ist im Moment meine Form. Wenn es heute diese Form ist (z.B. Texte schreiben, wie bei mir im Moment), ist es gut, wenn es morgen eine andere Form ist (z.B. Fotografieren), ist es genauso gut. Einfach ausprobieren, es passiert nichts (Schlimmes), es ist erlaubt „Fehler“ zu machen. Jeder Fehler lehrt das Leben und es ist auch nicht wichtig, ob es ein Publikum dafür gibt oder nicht oder ob ich mich klar positioniere oder nicht. Das sind alles Gedanken, alles Humbug, alles für den Ar…h.

Wenn es aus dem Herzen kommt, ist es richtig!

Wenn ich nur einen Menschen mit meinem Wirken emotionell erreiche, hat mein Wirken etwas erreicht. Ich feuere meine Impulse raus ins Leben, das Leben liebt es neue Impulse zu bekommen. Jeder neue Impuls ist ein Impuls in die richtige Richtung. Egal, was welche aufgepeitschten Wellen mir entgegenschlagen – entweder zeigen sie mir etwas oder dem anderen etwas – irgendwer bekommt immer etwas, meist sogar beide: Erkenntnisse und Erfahrungen, das ist der Sp(i)rit des Lebens.

Die Verwirklichung der Seele auf der Welt kennt keine Grenzen und bedarf keiner Erlaubnisse, sie darf so sein und wirken – der einzige der bremsen und zurückhalten möchte ist der Verstand – Ver-Stand – stehen – stehen bleiben – Stillstand. Das Leben brummt und der Verstand steht still, das ist kein Widerspruch, das ist eine Folge.

In Liebe

Thomas

Karma als Ausrede – kollektive Programmierungen erlösen

Milgram Experiment

Heute „wollte“ ich eigentlich wieder etwas anderes schreiben, aber wie das Leben so spielt, konnte ich erneut feststellen, dass Pläne nicht das sind, was das Leben sehr schätzt: „Wenn Du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl ihm von Deinen Plänen.“ So nutze ich den Impuls meines geschätzten Ex-Kollegen und Freundes Matthias, der die Frage gestellt hat, was Karma ist, um dies mit dem Thema der kollektiven Programmierungen zu verbinden.

Was ist Karma?

Karma (n., Sanskrit: Stamm: कर्मन् karman, Nominativ: कर्म karma, Pali: kamma „Wirken, Tat“) bezeichnet ein spirituelles Konzept, nach dem jede Handlung – physisch wie geistig – unweigerlich eine Folge hat. Diese Folge muss nicht unbedingt im gegenwärtigen Leben wirksam werden, sondern sie kann sich möglicherweise erst in einem zukünftigen Leben manifestieren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Karma

Beim ersten Satz bin ich absolut im Einklang mit der Erklärung: „jede Handlung hat eine Folge“, oder wer eher in der Wissenschaft seine Heimat findet: „actio und reactio“ 

… Kräfte können also nur von Körpern ausgehen und nur auf Körper wirken. Deshalb kann ein Vakuum oder ein Sog allein keine Kraft ausüben…

https://de.wikipedia.org/wiki/Actio_und_Reactio

Kurz gefasst: Kräfte des Karmas oder der Aktion und Reaktion wirken nur in der manifesten Welt, sprich im jetzigen Moment, im jetzigen Leben, das was aktuell in diesem Moment, im JETZT erfahrbar ist.

Karma als „gute Taten Speicher für das nächste Leben“

Die oberflächliche Betrachtung des Karmas als „gute Taten Speicher für das nächste Leben“ – das ich auch während meiner Yoga-Lehrer-Ausbildung „gelernt“ habe – ist der lächerliche Versuch, die innere Freiheit – die in jedem Moment möglich ist – auf ein späteres (?) Leben zu verschieben. Das ist das gleiche Schema, wie das Konzept „Paradies“ aus dem Christentum. Ein Verschieben der Selbst-Verantwortung in jedem Moment, für sich und seine Bedürfnisse einzustehen, auf einen späteren Zeitpunkt. „Späterer Zeitpunkt“ ist ein ebenso dünnes Brett der linearen Betrachtungsweise des Konzeptes der Zeit, also eine Aneinanderreihung von Konzepten und Glaubenssätzen, die mich davon abhalten, der Glaubwürdigkeit meiner momentanen Gefühlswelt zu misstrauen. Also eine Bankrott-Erklärung ans eigene selbst bestimmte Leben. Kann man glauben, wenn man will – Wo ein Wille ist, ist auch ein Umweg.

Ich glaube das nicht. Ich weiß, dass es nicht so ist!

Erinnerungen an frühere Leben

So, jetzt höre ich bereits die „Ja, aber ich kann mich an mein früheres Leben erinnern“-Fraktion rufen. Das bezweifle ich nicht. Denn alles Erfahrene aus allen Leben und aus allen Individuen „landet“ im allgegenwärtigen Bewusstsein, über das wir alle miteinander verbunden sind. Damit kann sich jeder jederzeit, in jedem Moment verbinden…

Es scheint so zu sein, dass ab dem „Zeitpunkt“ des physischen Todes dies wieder allen zur Verfügung steht. Bis dahin erscheint es so, dass es abhängig von der Offenheit und dem Vertrauen meines Gegenübers abhängig ist, ob ich diese Informationen bewusst lesen kann oder nicht. Unbewusst nehme ich sie so oder so wahr, als Ahnungen. So ist es klar, dass ich mich mit einem (!) früheren Leben verbinden kann. Natürlich ist es ein „selbst“ erlebtes, weil es bereits ins all-gemeine Bewusstsein übergegangen ist. Es ist bereits transformiert. Es ist völlig unerheblich, ob Karma als Konzept „wahr“ ist oder nicht, weil es sich nicht „langfristig“ auf meinen „Handlungsspielraum“ auswirkt. Meine Handlungen haben immer nur eine direkte unmittelbare Auswirkung. Eine unmittelbare Auswirkung dahingehend, ob ich mich für oder gegen meine jetzige Gefühlswelt entscheide oder eben dagegen. Wenn ich mich gegen mich entscheide bekomme ich das irgendwann zu spüren, da ist das Leben erbarmungslos! Die einen erfahren das „früher“, die anderen „später“, aber es erfahren ALLE! Denn das ist das „Ziel“ (der Sinn) des Lebens. Sich in seiner Fülle zu erfahren, eben nicht nur eine beschränkte Version seiner selbst.

Karma als Pool der kollektiven Programmierungen

Was ist eine kollektive Programmierung? Eine kollektive Programmierung sind Werte, Normen, Glaubenssätze, die von Generation zu Generation als Tradition weitergegeben werden. Oft werden sie dann in Gesetze, Regeln, Konzepte, Methoden, Werte, … gegossen und als allgemeingültig erklärt und übernommen.

Ich möchte dies an zwei sehr schönen Beispielen darlegen, die das ganze Spektrum der kollektiven Programmierungen beschreiben,.

Artikel 1 Grundgesetz:
1 Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
2 Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

So weit so gut, eine gesunde Basis, auf der man sich entfalten und entwickeln kann. Weil sich auch die Definitionen von Würde bzw. Menschenwürde anhand der in sich gefühlten Stimmigkeit und Menschenrechte auf die Gleichheit berufen.

Doch dann wird es seltsam, dann wird nämlich definiert, dass das mit der Würde doch eingeschränkt werden kann … und zwar durch Gesetze, die dann alle der Reihe nach aufgelistet werden und nach und nach durch weitere Gesetze ergänzt und die Menschenwürde immer weiter beschnitten und eingegrenzt wird.

So müsste eigentlich – wenn es wirklich ehrlich gemeint ist – im Artikel 1.1 stehen:

„Die Würde des Menschen und dessen Rechte wird mittels dieses Dokuments – welches wir uns herausnehmen jederzeit zu verändern und zu erweitern – festgelegt.“ Und Artikel 2 dann als Fortsetzung
„Sie können dieser Verordnung nicht widersprechen, es sei denn sie verlassen diesen Planeten“
(Kennt Ihr Douglas Adams – per Anhalter durch die Galaxis? – nur so als Lese-Tipp 😉)

Nachfolgend ein paar Erklärungen zum Thema Würde, die getätigt wurden noch bevor das Grundgesetz geschrieben wurde. So war zu dem Zeitpunkt, als es geschrieben und festgelegt wurde, bereits – per Definition – klar, dass Würde etwas ist, was nicht von außen bewertet oder festgelegt werden kann, sondern ein Wert, der aus dem Inneren gespeist wird. Die innere Kompass-Nadel im Herzen, die mir zeigt, was im Moment „richtig oder falsch“ ist, sprich das, was mein Handeln bestimmt.

Im modernen Gebrauch wird die auf intrinsischen Eigenschaften beruhende Würde als „innere Ehre“ von der (äußeren) Ehre unterschieden.

Aufklärung: Gestaltungsauftrag, der durch das Individuum und die Gesellschaft zu verwirklichen ist.

Kant: Ein „Zweck an sich“ hat keinen relativen Wert wie der Preis, kann also nicht durch andere Zwecke aufgewogen werden. Er hat stattdessen einen inneren Wert, die Würde…

Brecht: Die Ehre ist etwas Äußeres, die Würde etwas Inneres.

https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCrde

Wir haben uns allerdings entschlossen, nicht mehr auf diese innere Kompassnadel zu lauschen und ihr als Führer zu folgen, sondern wir (als Kollektiv) haben beschlossen, lieber immer jemanden (oder etwas) im Außen zu folgen. Z.B. einem Führer, einem Arzt, einem Chef, einem Gesetz, einer Moral, …
…und zwar völlig egal, was das innere (die Würde) dazu sagt. Wir haben uns selbst für ein menschenunwürdiges Leben entschieden, weil wir nicht bereit sind, mit den Konsequenzen unseres Handelns bzw. unseres Nicht-Handelns zu leben. Wir haben uns kollektiv dazu entschieden, Dinge zu tun, die uns spürbar nicht guttun und nur deshalb, weil wir die Konsequenzen – die in den meisten Fällen so wie erdacht eben nicht eintreten werden – denn genau das ist meine Erfahrung, nachdem ich beschlossen habe, keine Dinge mehr zu tun, von denen ich weiß, dass sie mir nicht guttun. Und ich weiß es deshalb, weil ich es gefühlt habe! Am eigenen Leib.

Ich muss mich nicht wie ein lebenslanges Kind behandeln lassen,
ich muss nicht meine Kinder zu Hausaufgaben zwingen, von denen ich weiß, dass sie sinnlos sind,
ich muss nicht meine Mitarbeiter zwingen, Dinge zu programmieren, die nicht einmal die Lebenserwartung eines Maulwurfes haben (unabhängig von der verbundenen Weitsicht 😉),
ich muss diese Dinge einfach nicht tun, ich kann es sein lassen!

Probiert es aus! Lasst all die Dinge sein, bei denen ihr ein ungutes Gefühl im Bauch habt oder bei denen sich euer Herz eng anfühlt. Einfach sein lassen, bleiben lassen. Schaut was passiert…
…was würde beispielsweise passieren, wenn alle Menschen, die davon überzeugt sind, dass die Arbeit, die sie tun, sinnlos ist, ab morgen ihre Arbeit einstellen? Oder einfach jeden Freitag, der Name des Tages sagt doch schon alles…

Ich vermute jeder kennt das Milgram-Experiment (https://de.wikipedia.org/wiki/Milgram-Experiment), in dem Menschen dazu fähig sind, andere Menschen (scheinbar) zu töten, solange sie die Anweisung von einer Autoritäts-Person bekommen.

Ein weiteres Beispiel, wie der menschliche Geist funktioniert, ist sehr schön im Film „Hanna Arendt“ gezeigt (https://www.youtube.com/watch?v=CyT163moQQc ). Dort wird ein SS-Offizier (Eichmann), der die Transporte in die KZs organisiert und koordiniert hat, vor ein jüdisches Gericht gestellt und dafür verurteilt, dass er sich in seinem Land an die damals dort geltenden Rechte und Vorschriften gehalten hat. Er wird also von einem Gericht verurteilt, das sich um die Einhaltung der Gesetze kümmert, dafür sich an die Gesetze GEHALTEN zu haben. Da stellt sich die Frage, was ist ein Regelwerk wert, wenn im Fall der Fälle dann doch „nur“ die Würde bleibt? Das jüdische Gericht hat bestätigt, was jeder klar denkende Mensch auch so entscheiden würde, ohne je eine Zeile Gesetzestext gelesen zu haben.

Die Essenz: Sobald da jemand oder etwas ist, worauf ich mich berufen, sprich die Verantwortung abgeben kann, bin ich scheinbar frei von Schuld und glücklich. Gott sei Dank – ich bin nicht mehr verantwortlich. Aber vor meiner Kompass-Nadel (oder Gottes Wille?) kann ich nicht fliehen, weil sie mit mir verbunden ist.

Wie fühlen sich solche Dinge an:

  • Mich einen Dreck drum zu scheren, wo die hippen Goji-Beeren herkommen und wie sie verpackt sind, solange ich ein – mich entlastendes – BIO-Siegel darauf sehe und im Wald nebenan die Beeren an den Sträuchern vertrocknen, weil sie niemand pflückt…
  • Den Druck, den ich durch meinen Chef spüre, an meine Mitarbeiter weiter gebe, damit irgendetwas recht-zeitig fertig wird – wobei die rechte Zeit durch den Chef-Chef vorgegeben wird und dieser gerne noch ein kleines Zuckerle in Form eines Schulterklopfens von seinem Chef-Chef-Chef hätte, weil er dann irgendwie relaxter in den Karibik-Urlaub fliegen kann…
  • Einem Tier in die angsterfüllten Augen sehen, das sich bewusst ist, dass es gleich getötet wird, um gegessen zu werden…

Auch bei mir hat sich immer der Bauch zusammengezogen oder im Herzen wurde es eng, wenn wieder „so eine Entscheidung“ anstand. Ich konnte sie aber nicht deuten, weil ich frühzeitig darauf konditioniert wurde, dass es das allerwichtigste ist, gesellschaftskonform zu agieren.

Die Verschleierung ist umso größer, je weiter die Dinge von mir weg sind, je weiter die Verantwortung abgeschoben werden kann, je indirekter ich damit konfrontiert bin. Das alles funktioniert nur so in dieser Form, solange jedes einzelne Individuum bei diesem Spiel in dieser Form mitmacht.
Wenn alle mitmachen, gibt es scheinbar kein Problem – nur die indirekt sichtbaren, die aus unterdrückten Gefühlen resultieren: Burn-Out, Depression (3/4 der Fälle Frauen), Süchte (Anerkennung, Alkohol, Drogen, Sex, …), Selbst-Mord (3/4 der Fälle Männer). Alles Versuche, den Gefühlen durch Flucht zu entkommen und der Wunsch, die gefühlte Trennung – von der Einheit – aufzuheben.
Wenn einzelne nicht mehr mitspielen, bringen sie ihre direkte Umwelt ins Wanken, oder werden zu Außenseitern erklärt (krank geschrieben) oder sie betätigen sich als Hofnarr oder Clown (Comedians).
Wenn viele das Spiel in der Form so nicht mehr spielen wollen, verändert sich die Welt, weil neue kreative Wege beschritten werden – Wege die sich aus dem Inneren heraus von selbst zeigen und zwar ohne dass ich vorher etwas im Außen dafür tun muss, also ohne verdienen müssen.

„Vergiss den inneren Kompass, höre auf das, was ich Dir sage!“ von Eltern, Lehrern, Mitschülern, Chefs, Kollegen, Yoga-Meistern, Satsang-Lehrern, Coaches, Ausbildern, Weg-Gefährten…

Keiner der Menschen, die mir im Außen begegnet sind, konnten mir sagen, was ich fühle…
Seltsam, oder? Oder am Ende absehbar, wenn man die Welt mit offenen Augen betrachtet?
Nichtsdestotrotz ist jede Begegnung richtig und wichtig und lässt mich selbst erkennen.

Wenn alles zusammenfällt, sich umkehrt, weil die Verzweiflung so groß ist, dass erkannt wird, dass da niemand ist, ist es geschafft! Die umgekehrte Sicht auf die Welt, die Sicht, des sich ergießenden Geschehens aus der inneren Klarheit heraus verändert das Er-Leben!

Dann bleibt wieder nur, so wie als Kind, die innere Kompass-Nadel als Ausrichtung für das Handeln. Dann wird aus dem gesellschaftskonformen Handeln ein konformes Handeln. Ein Handeln, das im Gleichklang, in Harmonie mit der Weltenseele schwingt. Ein anstrengungsloses Mitfließen im Strom des Lebens, dass sich niemals gegen das Leben stellen wird, weil es die Grundlage dafür ist.

In Liebe

Thomas

Wut – ein Zeichen von Charakterschwäche oder spiritueller Unreife?

Friederich der Wüterich

Nach der Meditation heute Morgen zeigten sich zwei Ideen für Blog-Beiträge, einen über Humor und der andere über Programmierungen. Diese beiden sind jetzt auf die lange Bank geschoben, weil sich – nach dem Telefonat mit meiner zukünftigen Ex-Frau ein anderes Thema in den Vordergrund gedrängt hat: die Wut. So folge ich nun diesem Impuls (und der expliziten Aufforderung meiner Noch-Ehefrau) etwas über meine Wut zu schreiben.

Was ist Wut?

Laut Wikipedia ist Wut eine sehr heftige Emotion und häufig eine impulsive und aggressive Reaktion (Affekt), die durch eine als unangenehm empfundene Situation oder Bemerkung, z. B. eine Kränkung, ausgelöst worden ist. Wut ist heftiger als der Ärger und schwerer zu beherrschen als der Zorn

… Unter Wutanfall versteht man einen meist kurzzeitigen partiellen oder völligen Verlust der Kontrolle…

…Der Wutanfall wird auch als Überreaktion bezeichnet und gilt deshalb in den meisten Kulturen als Charakterschwäche. Analog gilt es oft als Charakterstärke, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, sondern die Contenance zu wahren bzw. kühl zu bleiben…

https://de.wikipedia.org/wiki/Wut

Einen ebensolchen Wutanfall hatte ich – der Wüterich (Zitat aus dem Struwelpeter: „Der Friederich, der Friederich, Das war ein arger Wüterich!…“) – eben während des Telefonats in dem es um die Aufteilung des Vermögens bei der Scheidung ging. Ich habe also die Kontrolle verloren und habe mich meiner Charakterschwäche voll und ganz hingegeben. So ist es.

Ich habe sie angeschrien und all die Dinge gesagt, die ich lange unterdrückt habe. Sie sind einfach aus mir heraus explodiert. Sätze wie „Nachdem Du das Haus, das … Euro wert ist, bekommst streiten wir uns jetzt um ein paar hundert Euro? Ich habe das Gefühl, dass Du jetzt hier den Hals nicht voll genug bekommst und ich wünsche Dir, dass Du an den paar Hundertern erstickst!“

Worte voller Wut und Hass, die aus mir herauswollten. Derer ich mich ent-ledig-en wollte. Diesmal habe ich es einfach so sein lassen. Ich bin nicht dem gelernten Glaubenssatz der „Charakterschwäche“ gefolgt und habe noch nicht einmal auf die Contenance geschi..en, da mir in dem Moment gar nicht bewusst war, dass es so etwas überhaupt gibt. Ich habe mich einfach dem – was ich in dem Moment gefühlt habe – Ausdruck verliehen. Habe es formuliert, habe ihm eine Form gegeben. Ich habe meinen Gefühlen freien Lauf gelassen. Das, was bei Kindern im Alter von ein bis vier Jahren noch als normales Verhalten gewertet wird.

Der amerikanische Kinderarzt William Sears unterscheidet allerdings zwischen manipulativen Wutanfällen einerseits, die durch Nichtbeachtung entmutigt werden sollten, und Enttäuschungs-Wutanfällen andererseits, in denen das Kind wirklich Trost und Zuspruch benötigt, um die Aufgabe, an der es zu scheitern fürchtet, doch noch zu bewältigen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wut

So hat das Kind in mir, aus mir gesprochen, es war enttäuscht. Es war enttäuscht, dass es nicht gesehen wurde. Dass seine „Leistung“ nicht anerkannt wurde. Die Leistung des „in der Gesellschaft Funktionierens“, des „sich Aufopferns für die Familie“, des „alles dafür Tuns, damit es der Frau und den Kindern gut geht, selbst wenn der Vater die Familie verlässt“. Also auch ein schuldig fühlen für die Situation, wie sie nun mal ist. Sie ist aber nicht wegen mir so! Sie ist so, weil sie so ist. Einfach so. So ist es und niemand trägt die Schuld dafür. Und es blockiert die Energie, den Lebensfluss, zu versuchen an den Dingen, die sich nicht als wegweisend gezeigt haben, festhalten zu wollen…

Warum entsteht Wut (oder andere Gefühle)?

Der Grund für den Ausbruch des Wut-Vulkans wurde so offenbar: Es waren meine Schuld-Gefühle den Kindern gegenüber, die Schuld und Scham, die ich empfinde ein nicht präsenter Vater zu sein. Wobei es auch – während ich noch zusammen mit ihnen im Haus gelebt habe – oft so war, dass ich nicht präsent war. Ich war geistig nicht präsent. Anfangs war ich in Gedanken in der Firma, später war ich in Gedanken über spirituelle Themen oder habe mich in Meditation geflüchtet.

Flucht als Dauer-Thema, Flucht sich seinen wahren Gefühlen zu stellen. Ich habe die Beschäftigung / Aktion mit Dingen im Außen dazu missbraucht, um mich nicht mit den Wunden meines inneren Kindes und den damit verbundenen Schmerzen zu beschäftigen. Heute wurden sie (wieder einmal) offensichtlich. Mein Gefühl des „Nicht anerkannt / gesehen Werdens“ hat sich aus dem Versteck des Unbewussten gewagt.

Die vordergründigen Wut-Gefühle haben dies nur aufgezeigt, als Weg-Weiser, sie sind die Sprache, über die Gott durch uns, mit uns kommuniziert. Die eigene Bewusstseinskraft und die Selbst-Betrachtung haben mich zur eigentlichen Blockade geführt, damit sie gesehen wird und erlöst werden kann.

Was zeigt die Wut (oder andere Gefühle)?

Spirituell unreif wäre es zu sagen, dass man keine Wut mehr spürt. Dafür gibt es den hübschen Begriff „Spriritual Bypassing“, eine Art „spiritueller Vermeidung“, sprich sich immer, wenn sich „unangebrachte“ Gefühle ankündigen in die Meditation zu flüchten, weg von der eigentlichen Welt, rein in die Einheit, um nicht mit „der dunklen Seite der Macht“ in Berührung zu kommen. Denn sie zeigt sich immer dann, wenn die einwirkende Situation unbewusste Themen an die Oberfläche bringt, wenn sie ans Licht kommen…
Aber sie kommen deshalb ans Licht, um erlöst zu werden und nicht, um weiter den Deckel drauf zu halten. Sonst steigt der Druck ins unermessliche. Und der Druck ist da, weil die Ur-Situation noch nicht erlöst ist.
Mit jedem Wutausbruch (gelebt oder in Trance durchfühlt) komme ich näher an dieses Ur-Thema heran, um diesem Thema endgültig den Nährboden zu entziehen.
Jedes endgültig erlöste Ur-Thema – das durchaus auch ein kollektives Thema sein kann – reduziert die Situationen, in denen ich zum „Friederich dem Wüterich“ werde…
…und damit auch an den Folgen von unterdrückter Wut zu erkranken…

In diesem Fall ist definitiv ein kollektiver Glaubenssatz mit betroffen, doch dazu in den nächsten Tagen mehr, denn da wird eine Serie draus 😊

Dankbarkeit

Ein sehr guter Freund von mir – der mittlerweile verstorben ist – hat einmal gesagt, nachdem er nach seinem Vater gefragt wurde: „Mein Vater ist ein cholerisches Arschloch!“. Er hat sein Potential in sich genauso zu sein in sich erkannt. Er wollte das so – weil er es am eigenen Leib erlebt hat – auf keinen Fall leben. Er hat seine Art damit „umzugehen“ gefunden gehabt…
Er hat sein Leben lang seit er 16 Jahre war gekifft, das hat ihn „beruhigt“ und geerdet und vielleicht hat es auch mit dazu beigetragen, dass sein Leben – mit 40 durch einen Herzinfarkt – früher zu Ende ging als manch anderes.
Auch das war in vielerlei Hinsicht ein wichtiger Hinweis für mein Leben wofür ich sehr dankbar bin.

Auch bin ich sehr dankbar für die Situation heute Morgen, denn sie hat mir den wertvollen Hinweis gegeben, wo es etwas zu finden gibt, was mich meinem Wesenskern näherbringt, was mich selbst erkennen lässt.
Dankbar meiner Noch-Ehefrau gegenüber, die meine laute Stimme hat ertragen müssen (die geifernden Spucke Bläschen blieben ihr erfreulicherweise durch den Telefonhörer erspart).
Dankbar meiner Freundin gegenüber, die mich nicht für mein aggressiv (männliches?) Verhalten verurteilt hat.
Dankbar dem Leben gegenüber, dass ich im Moment die Gelegenheit habe, all diese Erfahrungen durch das Schreiben in mir zu integrieren, damit ich mein volles Potential leben darf.

In Liebe

Thomas

Begegnung mit einem Engel

Die Sonne kommt durch

Bei einem Satsang mit Muni in Nürnberg ist mir das erste Mal Paula (als Teilnehmerin) begegnet und ich war erstaunt, dass sie nicht in ihrem SO SEIN gesehen wurde.

Alle lauschten wie gebannt den tiefen und präzisen Worten von Muni und niemand konnte ihr strahlendes Licht wahrnehmen. Ich fand das so verwunderlich, aber genau das ist vermutlich das „Problem“. Die meisten Menschen schauen einfach in die „falsche“ Richtung. Sie sehen nur das was sie im Moment sehen wollen/können. Das was sie senden, bekommen sie zu sehen. Wenn sie aufhören zu senden, sehen sie das Göttliche,… in sich… und im anderen. Wenn sie nicht mehr senden, können sie empfangen.

Ich war zu diesem Zeitpunkt in manchen Bereichen noch auf Sendung (und bin es vermutlich immer noch). Was ich gesendet habe, hat mir Paula widergespiegelt, so hatte ich durch diese kurze Begegnung folgende Erkenntnisse, die sich in den nächsten Wochen der Selbst-Reflexion und -Erforschung offenbart haben:

  1. Polyamor, Polygam, Monogam sind alles Label für Konzepte, die versuchen das Leben in einen Rahmen zu pressen. Keines der Konzepte nimmt Rücksicht auf das Leben wie es eben fließt. Wenn man glaubt eine „Lösung“ gefunden zu haben, die funktioniert, zeigt Dir das Leben die Grenzen dieser Lösung auf. Jeglicher neu erkannten Wahrheit folgt die Ernüchterung durch das Erkennen ihrer Begrenztheit.
    ES ist grenzenlos und nicht von dieser Welt, so auch nicht in ihr zu finden. Die erhoffte Sicherheit durch das Einsperren von Dingen im Außen in Form einer Regelung muss an seine Grenzen stoßen. Es ist nichts „Verkehrtes“ daran dieses zu Erkennen. Dass einige der Erkenntnisse mit Schmerzen und Leid verbunden sind, lässt sich nicht vermeiden oder umgehen. Da muss man halt durch, man muss es erfahren.
  2. Ich lebe nicht das, was ich leben möchte, was aus meinem Herzen kommt
  3. Liebe ist nicht begrenzbar, weder auf eine Person, noch auf eine Familie, noch auf eine Stadt, noch auf ein Land, …
  4. Begrenzungen entstehen im Verstand
  5. Das Aussenden von unbegrenzter Liebe wirkt auf „nicht empfangsbereite Menschen“ verstörend oder wird „falsch“ interpretiert, weil sie personenbezogen projiziert wird
  6. Ich wollte immer helfen
  7. Ich war Harmonie-Süchtig
  8. Ich war nicht ehrlich zu mir selbst

Jetzt weiß ich

Das Leben lässt sich nicht in einen Rahmen pressen und der Rahmen ist vom Selbst-Bild getragen. Fällt das Selbst-Bild, fällt der Rahmen.

Diese Erkenntnisse verdanke ich auch – nicht ausschließlich – dieser Engelsbegegnung.

Dies war ein Teil meines Weges, finde Du den Teil Deines Weges.

 

In Liebe

Jnanadev