Begegnung mit einem Engel

Die Sonne kommt durch

Bei einem Satsang mit Muni in Nürnberg ist mir das erste Mal Paula (als Teilnehmerin) begegnet und ich war erstaunt, dass sie nicht in ihrem SO SEIN gesehen wurde.

Alle lauschten wie gebannt den tiefen und präzisen Worten von Muni und niemand konnte ihr strahlendes Licht wahrnehmen. Ich fand das so verwunderlich, aber genau das ist vermutlich das „Problem“. Die meisten Menschen schauen einfach in die „falsche“ Richtung. Sie sehen nur das was sie im Moment sehen wollen/können. Das was sie senden, bekommen sie zu sehen. Wenn sie aufhören zu senden, sehen sie das Göttliche,… in sich… und im anderen. Wenn sie nicht mehr senden, können sie empfangen.

Ich war zu diesem Zeitpunkt in manchen Bereichen noch auf Sendung (und bin es vermutlich immer noch). Was ich gesendet habe, hat mir Paula widergespiegelt, so hatte ich durch diese kurze Begegnung folgende Erkenntnisse, die sich in den nächsten Wochen der Selbst-Reflexion und -Erforschung offenbart haben:

  1. Polyamor, Polygam, Monogam sind alles Label für Konzepte, die versuchen das Leben in einen Rahmen zu pressen. Keines der Konzepte nimmt Rücksicht auf das Leben wie es eben fließt. Wenn man glaubt eine „Lösung“ gefunden zu haben, die funktioniert, zeigt Dir das Leben die Grenzen dieser Lösung auf. Jeglicher neu erkannten Wahrheit folgt die Ernüchterung durch das Erkennen ihrer Begrenztheit.
    ES ist grenzenlos und nicht von dieser Welt, so auch nicht in ihr zu finden. Die erhoffte Sicherheit durch das Einsperren von Dingen im Außen in Form einer Regelung muss an seine Grenzen stoßen. Es ist nichts „Verkehrtes“ daran dieses zu Erkennen. Dass einige der Erkenntnisse mit Schmerzen und Leid verbunden sind, lässt sich nicht vermeiden oder umgehen. Da muss man halt durch, man muss es erfahren.
  2. Ich lebe nicht das, was ich leben möchte, was aus meinem Herzen kommt
  3. Liebe ist nicht begrenzbar, weder auf eine Person, noch auf eine Familie, noch auf eine Stadt, noch auf ein Land, …
  4. Begrenzungen entstehen im Verstand
  5. Das Aussenden von unbegrenzter Liebe wirkt auf „nicht empfangsbereite Menschen“ verstörend oder wird „falsch“ interpretiert, weil sie personenbezogen projiziert wird
  6. Ich wollte immer helfen
  7. Ich war Harmonie-Süchtig
  8. Ich war nicht ehrlich zu mir selbst

Jetzt weiß ich

Das Leben lässt sich nicht in einen Rahmen pressen und der Rahmen ist vom Selbst-Bild getragen. Fällt das Selbst-Bild, fällt der Rahmen.

Diese Erkenntnisse verdanke ich auch – nicht ausschließlich – dieser Engelsbegegnung.

Dies war ein Teil meines Weges, finde Du den Teil Deines Weges.

 

In Liebe

Jnanadev

 

Opfer-Täter-Schema

Jesus in Form von Moos

So heute habe ich mich seit langem wieder einmal riiiiichtig triggern lassen!

Ich habe heute diesen Artikel gelesen: https://www.neoterisches-bewusstsein.com/der-herz-jesu-casanova-und-die-wahre-liebe

Und ich möchte Euch mitteilen, was mich so arg getriggert hat.

In dem Artikel geht es um spirituelle Männer, die ihre weibliche Seite leben und auf ihrem Weg Frauen „ausnutzen“, die sich davon angezogen fühlen, dass es scheinbar Männer gibt, die AUCH in ihrer weiblichen Energie sind.

Ich bin auch so ein Mann! Und vermutlich bin ich deshalb noch nicht mit diesem Thema an die Öffentlichkeit gegangen, weil ES mir auch so ergangen ist. In die erste „Schülerin“, die aufgrund von Ängsten mit Ihrer Kundalini-Erweckung zu mir gekommen ist, habe ich mich verliebt. Na herzlichen Glückwunsch, entspricht genau dem in dem Artikel beschriebenen Typ Mann. Er der „Kundalini-Erfahrene“, sie die „abhängige Schülerin“. Perfektes verurteilenswertes Opfer-Täter-Konstrukt. So etwas geht halt gar nicht, da muss man sich empören.

Teilung überwinden

Aber genau hier beginnt die Teilung! Hier beginnt das, was zu überwinden ist!

Es gibt nur ein Opfer, wenn es einen Täter gibt und es gibt nur einen Täter, wenn es ein Opfer gibt. Aber BEIDES ist EINE Illusion! Dein gelerntes Werte-System teilt Dir mit, dass es so ist.

Wenn es Frauen gibt, die Abhängigkeit erleben müssen, wird es Männer geben, die diese ausnutzen und wenn es Männer gibt, die Macht erfahren müssen, wird es Frauen geben, derer sie sich bemächtigen. Wenn dieses Gedanken-Kontrukt aus Deinem Kopf verschwindet, verschwindet es auch in der „Wirklichkeit“.

ES ist kein Gegen-EIN-Anader, ES ist ein Mit-EIN-Anader! Nur die Vereinigung der beiden Pole im Inneren, in sich Selbst löst das „Problem“.

Glaubt ihr ich hätte mich nicht verurteilt, dafür dass mir so etwas passieren musste? In der Yogalehrer-Ausbildung gefüttert mit Dogmen rauf und runter, Brahmacharya (kein sexuelles Fehlverhalten), lesen von Heiligen-Geschichten, Swami hier und Swami da. Dazu noch die gesellschaftlichen Normen, das Wissen um die Traumata, die die Kinder dadurch erleiden werden, eines davon sogar ein Adoptiv-Kind… Scheinbar alles erreicht: Familie, Haus Kind, Firma (die jetzt verkauft ist) und trotzdem unzu-Frieden.

Tja, aber das Leben spielt nicht so, wie man sich das vorstellt. So ist es eben! Es interessiert sich nicht dafür, ob es Dir dabei gut geht oder nicht, es weidet sich vielleicht sogar manchmal daran, dass Du Dich innerlich zerfleischst. Aber genau so ist das Leben, es will Dir zeigen, dass es keine andere Möglichkeit gibt, als aufzugeben es alleine machen zu wollen. Die Form – in der SIE Dir das mitteilt – ist höchst unterschiedlich (daher gibt es auch so unglaublich viele Wege), aber das „Ergebnis“ ist immer das Gleiche – EINE.

Die Teilung beginnt im Kopf und manifestiert sich in der „Wirklichkeit“ und das ist der Grund, warum mich der Artikel so getriggert hat. Weil er teilt! Er nimmt den Frauen die Verantwortung auf das was in ihrem inneren schwingt zu hören. Jede Frau, die an einen „Idioten“ geraten ist hatte unzählige Zeichen bekommen, dass da gerade etwas gewaltig schiefläuft, aber sie hat sie entweder nicht gehört oder sie hat sie bewusst ignoriert.

Zeichen erkennen

Exakt das habe ich auch gemacht, im Nachhinein sind mir einige Stellen aufgefallen, an denen ich hätte Richtung Einheit abbiegen können, was ich eben nicht gemacht habe. Teilweise aus Unachtsamkeit, teilweise bewusst, weil ich es mir doch in „meinem“ Leben so bequem gemacht hatte. Aber das Leben ist per se (von selbst, aus sich heraus) nicht bequem, es ist ein ständiges auf und ab, es ist in Bewegung. Ohne das Auf kann ich das Ab nicht spüren und umgekehrt, es lebt durch diese beiden Pole, durch den Tanz der beiden Pole.

An jedem der beiden Pole gibt es immer die Möglichkeit die Aus-Richtung zu wechseln. Es liegt in Deiner Hand. Was dann das Leben daraus macht, das nicht mehr. Das spielt dann aber auch keine Rolle mehr…

Ich habe mich lange gegen die Rolle des „Lehrers“ gewehrt, weil das Leben der beste Lehrer überhaupt ist! Aber scheinbar ist der Wunsch nach Autoritäten im Moment noch so in dieser Form da. So bin ich jetzt – Dank dieses Artikels – bereit diese Rolle zu spielen. Wobei ich es eher als spirituellen Austausch sehen würde, weil es genau das ist. Ein Austausch an Energien und Impulsen zu Wohle aller.

Wer jetzt immer noch weiter liest, dem Danke ich an dieser Stelle von ganzem Herzen.

 

Übrigens: Mittlerweile lebe ich mit ihr monogam zusammen und ich habe meine Frau und meine beiden Kinder verlassen.

Ich warte auf Eure Steine.

 

In Liebe

Jnanadev

 

P.S.: Ich verteidige hier ausdrücklich nicht das Verhalten der in dem Artikel beschriebenen Männer, aber ich verurteile es auch nicht.

 

Weibliche und männliche Energie im Einklang

Das Auflösen von Gegensätzen als Weg zur Einheit

Das Leben – wie es erscheint – scheint voller Gegensätze zu sein. Warum ist das uns umgebende gespickt mit lauter Zeichen, die uns mitteilen wollen, dass es nur Gegensätze gibt?

Hier ein paar Beispiele, die mir auf einem Waldspaziergang begegnet sind.

Frischgrünes lebendiges Moos auf einem Ast an dem altes, braunes, vertrocknetes Laub hängt
Fruchtig frische rote Beeren vor einem Wald in dem bereits alles Laub seinen Weg Richtung Erde – in die es wieder eingeht – gefunden hat
Direkt am Weg am Strauch vertrocknete Beeren, deren Geschenk der Fülle nicht erkannt wurde…

Ich habe mit einem Eichhörnchen, dem ich auf dem Weg begegnet bin, darüber „gesprochen“…

Während ich so auf dem Weg stand, um mit ihm in Kontakt zu treten, fuhren bestimmt 5 Fahrradfahrer an mir vorüber, die das Tier nicht registrierten und 2 Jogger nahmen auch keinerlei Notiz von ihm. So wurde mir die erste Antwort gleich eröffnet:

Sie sehen nicht! Sie schauen in eine andere Richtung, ihre Aufmerksamkeit ist nicht bei den Dingen, die ihnen Antworten geben könnten, sondern bei den Dingen, die ihre Aufmerksamkeit ablenken! Ablenken vom Wesentlichen, Ablenken von den Dingen, die bereits perfekt sind. Stattdessen beschäftigen sie sich mit Pseudo-Perfektionismus in Form von Selbst-Optimierung anstelle von Selbst-(An-)Erkenntnis, sie beschäftigen sich mit KI anstelle, dass sie anfangen selbst zu denken, sie beschäftigen sich mit Lager-Logistik anstelle die Dinge dort zu verwerten, wo sie sowieso bereits in aller Fülle vorhanden sind.

Als ich darüber nachdenke überkommt mich tiefe Traurigkeit und mir kommen die Tränen… Traurigkeit über die Ignoranz der Menschen und zugleich Tränen der Freude über die Perfektion des Ganzen, Tiefe Dankbarkeit darüber, dass ich als Teil des Ganzen daran teilhaben und in meiner Einzigartigkeit darin wirken kann.

Ruhe und Ruhelosigkeit

Einerseits in mir ruhend und mir dessen bewusst, dass alles seine Zeit hat (Der Prediger Salomo (Kohelet) (Pred 3,14)) und andererseits eine gewisse Unruhe spürend, dass man doch den Menschen die Augen öffnen müsste…

Man kann niemanden die Augen öffnen, der nicht sehen will. Der Apfel fällt erst dann vom Baum, wenn er reif ist, nicht vorher… Aber ab und zu mal ein bisschen daran rütteln ist OK, das kann man machen ohne allzu sehr in den göttlichen Plan einzugreifen. Denn das gesagte oder geschriebene kommt nur in dem Maße beim Gegenüber an, indem es auch aufgenommen werden kann. Die Schwingungen, die gehört werden können, erreichen das Gegenüber, die anderen versanden…

Bewusstsein (-skraft) und „Geschehen lassen“

Ein Grundproblem der heutigen Gesellschaft liegt darin, dass es Verwechslungen gibt beim Einsatz der Kräfte. Im Moment wird die männliche Energie (zielgerichtet, strukturierend, konzentriert) dafür eingesetzt, um Dinge im Außen zu verändern (basierend auf dem Selbst-Bild, das sich im Laufe der Jahre aufgebaut hat).

Das ist Selbst-zerstörerisch!

Das Selbst-Bild stimmt in den allerseltensten Fällen mit dem wahren Wesenskern überein. So wird die Energie – die eigentlich dazu bestimmt ist das Leben im Sinne des Selbst zu leben – dazu verwendet das Selbst-Bild aufrecht zu erhalten. Doch das Leben lässt sich nicht vergackeiern und bietet Dir zahlreiche Möglichkeiten Dich an diese Teilung zu erinnern, wie z. B. die Bilder aus dem Wald. Ebenso bietet Dir das Leben auch viele Möglichkeiten Dein Leben zu überdenken, wie z. B. Krankheiten, Todesfälle, Trennungen, …

Also alles Dinge, die man gemeinhin als „unangenehm“ bezeichnet und einteilt. Aber vielleicht braucht es gar keine Ein-Teilung in gegensätzliche Kategorien. Denn alles ist dem EINEN dienlich, alles dient Dir dazu zu erkennen, dass wenn Du das lebst, was in Dir schwingt, was Dein Herz vor Freude hüpfen lässt, dass das in Harmonie ist mit dem Ganzen. Du dienst in Deiner Einzigartigkeit und Ehrlichkeit Dir selbst gegenüber dem großen Ganzen in Deiner individuellen Form. So wie es kein Blatt gibt, das dem anderen exakt gleicht, gibt es auch keinen Menschen, der dem anderen exakt gleicht.

Die männliche Kraft ist dazu da, um die Aufmerksamkeit – egal was Du tust – bei Dir zu halten, in Dir zu ruhen / in Gott zu ruhen. Die weibliche Energie des „sich Öffnens“, des „geschehen Lassens“, der (chaotischen) kreativen Kraft tut ihr übriges. Es gibt absolut keinen Grund dabei „reinzupfuschen“, mit dem Selbst-Bild des kleinen Ichs an dem Gesamt-Kunstwerk herumzudoktern. Das wäre wie wenn sich ein Farbtropfen auf der Leinwand eines Malers einbildet er müsste an einer anderen Stelle sein, damit das Bild „gut“ aussieht. Da fehlt der Überblick!

Das Leben leben

So lebe das Leben, wie es Dir präsentiert wird. Es hat seinen Grund, dass es so ist, wie es ist. Jetzt gerade. Jegliches Wehren und in den Widerstand gehen, gegen Deine wahren Gefühle im jetzigen Moment, führt nur zu Verdrängungen, die sich dann als Glaubenssätze oder Traumata manifestieren. Blockaden, die den Fluss der Lebensenergie behindern. Die Dir dann nach und nach einen Grauschleier aufs Gesicht zaubern und Deine Mundwinkel nach unten ziehen. Ich sehe diese Menschen tausendfach wie sie in den Fußgängerzonen umherlaufen, man kann ihnen den (spirituellen) Hunger ansehen. Es ist ihnen leider meist gar nicht bewusst, was sie suchen…

Gottseidank wird mittlerweile immer mehr Menschen bewusst, dass sich dieser Hunger eben nicht durch immer mehr und mehr stillen lässt. Das mehr und mehr hinterlässt ein immer schaleres Gefühl, das immer irgendwie auf irgendetwas sauer sein schlägt sich im Körper als Übersäuerung nieder. Die Last, die man glaubt alleine tragen zu müssen, wird immer schwerer, der Rücken krümmt sich. Das kreisen des Gedanken-Karussells wird immer schneller und wird als Schwindel oder Ohrensausen erfahrbar…

Selbst-Erkenntnis als Weg zur Einheit

Durch das Erkennen dessen, was im inneren Wesenskern schwingt, erfährt das Individuum die Quelle all dessen was ist:

LIEBE. Unendliche Liebe, Geborgenheit, Aufgehoben-Sein und grenzenloses Vertrauen.

Wenn diese einmal erkannt wurde, gibt es eigentlich keinen Grund mehr nicht zu vertrauen…

Doch dann kommen all die – ins Unterbewusstsein verdrängen – alten Muster, Programmierungen und Glaubenssätze wieder hoch und möchten beachtet werden, möchten gesehen werden (bisher wurden sie ja nur in den Keller gesperrt). Also weiter Blockaden auflösen… Immer wieder gucken, ob es etwas Körperliches oder Geistiges ist, was die Seele am Entfalten hindert. Hier ist wieder die männliche Energie gefragt… Unterscheidung üben und dann mit weiblicher Energie und Kreativität spielerisch erkunden, was auszuprobieren wäre, erfühlen was und wo es zwickt und männliches fokussieren auf den erforschten Punkt usw.

Aber man muss sich jetzt nicht hinsetzen und gewaltsam überlegen, wo ich jetzt noch irgendwelche Blockaden habe, die aufzulösen wären… Das kann man wiederum getrost der weiblichen Energie überlassen, die das dann hochbringt, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Das regelt das Körper-Geist Wesen ganz von alleine, ohne Dein aktives Zutun. Immer anders, immer neu, nie langweilig, immer eine Überraschung, aber genau das ist das – Leben.

Jeder Moment möchte in seiner authentischen ehrlichen Weise erfühlt werden. Wenn es gerade Freude ist, ist es Freude, wenn es Trauer ist, ist es Trauer, wenn es Wut ist, ist es Wut, wenn es Liebe ist, ist es Liebe… alles Formen ein und derselben Energie und der eine Pol kann nicht ohne den anderen sein. Ich kann nicht die Vergebung fühlen, wenn ich nicht vorher die Wut gefühlt habe…

Ich kann nichts überspringen und ich kann nicht nur eine Seite der Medaille mir ansehen, mir die Rosinen rauspicken, nur im Wohlfühl-Bereich ausharren, sonst bleibe ich stehen (was ich natürlich tun kann, nur wundern, dass dann nichts passiert sollte man sich dann nicht 😉). Das ist der Preis der Dualität, der gefühlten Trennung, ohne geht es nicht!

Alles und immer zu jedem Zeitpunkt hinterfragen – vor allem Dinge, die Dir gesagt wurden von Autoritäten! Die Bereitschaft jeden Moment alles bisher erlangte Wissen über Bord zu werfen und sich neu auszurichten. Prüfe ALLES gegen Deinen inneren Kompass!

Wenn Du wissenschaftsgläubig bist, pfeife auf den Prof. Dr. Dr. Soundso, wenn Du spirituell bist, pfeife auf den Swami in der x-ten Generation, wenn es nicht mit Deinem inneren Empfinden in Resonanz geht. Die Begegnungen, die Dich inspirieren, die Dich berühren sind echt. Alles andere ist blabla.

Es ist völlig egal wer oder was einen Stein aus Deinem aufgemauerten Selbst-Bild herausbricht. Heute ist es der Mufti-Guru der schon 1000 Videos veröffentlicht hat, morgen ist es der Obdachlose, mit dem Du über Gott und die Welt sprichst, übermorgen ist es eine Entdeckung auf einem Spaziergang im Wald. Es macht keinen Unterschied, welche Erscheinungsform den Impuls setzt. Es geht um die Bereitschaft ES zuzulassen.

Alles ist Bewegung, weil es das Leben ist. Wenn Du ein Seil versuchst festzuhalten das in Bewegung ist, wirst Du Dir blutige Finger holen. Wenn Du Dich nicht auch bewegst, zieht das Leben an Dir vorbei. Nur durch das Mit-Bewegen, Mit-Schwimmen im Lebens-Fluss werden die Unreinheiten im Denkapparat abgeschliffen und es bietet sich keine Gelegenheit mehr für den Geist seine immer gleichen Runden zu drehen, die einen früher oder später in den Wahnsinn oder die Bewegungslosigkeit treiben.

Wiederkehrende Muster – die drei Gunas

Obgleich jedes Individuum seine eigene Geschichte und seine eigenen Themen hat, ist dennoch in jeder Bewusstseins-Erweiterungs-Runde das gleiche Spiel der drei Gunas am Werke: Tamas (Trägheit), Rajas (Aktivität, Bewegung), Sattwa (Reinheit)

So gilt es die Trägheit zu überwinden, die Trägheit sich von Dingen der Welt ablenken zu lassen. Die immer neue Ausrichtung auf das Wesentliche, immerwährende und gleichbleibende führt zu Bewegung und Aktivität. So wird das Sehen klar, weil es nicht mehr getrübt ist.

Ein Beispiel:

Mir ist bewusst geworden, dass bewegungsloses Herumsitzen meinem Körper schadet (der menschliche Körper ist konzipiert, um jeden Tag 40 km zu laufen) -> Erkenntnis aus Selbst-Erforschung.

Es gibt unzählige Gründe warum es jetzt gerade nicht geht im Wald der neben dem Haus beginnt spazieren zu gehen (Ablenkung / Tamas), wie z.B. „ich muss mir erst noch Laufschuhe kaufen“, „ich muss erst noch meine Abrechnung machen“, „draußen ist es so unglaublich nasskalt“, …

Wenn ich jetzt in die Aktivierung (Rajas) komme, verschwindet Tamas und es können automatisch weitere Aktivierungen stattfinden, weil z.B. erfahren wird, dass durch den Waldspaziergang plötzlich neue Energie und Kreativität wie aus dem Nichts „entsteht“ (Bewegung). Durch die erkannte Erfahrung integriert man diese Aktivität in den Lebensalltag und sowohl Körper als auch Geist reinigen sich und Blockaden werden abgebaut (Sattva).

Dann kommt das Leben und „stört“ die Harmonie durch einen Schicksalsschlag in Form von einem gebrochenen Bein. So ist die lieb gewonnen Routine in nächster Zeit nicht möglich. Großer Frust macht sich breit (Widerstand) und es wird versucht die als positiv erfahrene Routine beizubehalten und geht mit zwei Krücken im feuchten Laubwald spazieren… Es kommt wie es kommen muss, wenn die Zeichen der angekündigten Ruhepause und des Loslassens der lieb gewonnenen Gewohnheiten ignoriert werden… Man stürzt und bricht sich auch noch das zweite Bein.

Anhand solcher Situationen kann man lernen, lernen die Zeichen zu lesen, fein hinzuhören und dem, was das Leben Dir zeigen möchte Raum zu geben. Das Leben ist nicht gegen Dich, es liefert Dir permanent Gelegenheiten zu wachsen, Dich zu Deiner wahren Größe zu erheben. Es will, dass Du sie erkennst, von Dir heraus. Es hat kein Interesse daran Dir dies wiederholt und mit immer größer werdender Vehemenz zu zeigen, … es hat aber auch kein Problem damit.

Ein perfekter Tanz zwischen männlicher und weiblicher Energie, im absoluten Einklang. Ein Mit-Einander, das sich aus der Ergänzung nährt und nicht aus der Teilung. Jegliche Art der Teilung führt zu Leid, ein Wechselspiel im Tanz der beiden Pole führt zur Einheit und… ohne Bewegung gibt es kein Leben.

Die männliche Energie schafft den Raum in dem sich die weibliche Energie frei und schöpferisch entfalten kann

Wenn die männliche Energie zum Gestalten genutzt wird (was sich in der aktuellen Gesellschaftsform zeigt), wird das Ergebnis sehr eindimensional. Die Gestaltungsräume werden eng und es scheint keine anderen Möglichkeiten zu geben, der Druck für Veränderung wird groß, das Potential steigt, eine explosive Mischung…

Hilflosigkeit und das Gefühl des „in die Ecke gedrängt seins“ aus Mangel an Möglichkeiten, weil keine der bisher gebotenen Abzweigungen wahrgenommen wurde.

Die Folge: Kapitulation und Shutdown des Systems… (Depression, Burn-Out, Selbst-Mord,… oder auf Gesellschaftsebene: Revolution, Krieg,…)

Was als Ausweg aus so einer eingefahrenen Situation jederzeit möglich ist, ist die Übergabe sämtlicher Verantwortung für das Handeln an Gott, jede Handlung Gott darzubringen, jedes erlebte Gefühl Gott darzubringen (Bhakti Yoga). Ich bin diesen Weg gegangen, ich konnte die Entscheidungen nicht mehr alleine treffen.

Arjuna hat ebendiese Möglichkeit am Ende der Bhagavad Gita gewählt.

Diese Möglichkeit steht jedem mit offenem Herzen offen, man muss diese scheinbare Last des Lebens nicht alleine tragen. Gottes Hilfe steht jedem offen, der sie einfordert. Das ist das einzige was zu tun ist.