Nährende Begegnungen – konstruktiver Austausch

Begegnung

Ich bin in letzter Zeit hin und her gerissen durch das Thema: Wieviel Wahrheit verträgt mein Gegenüber? Wieviel dessen, was ich erkennen kann, kann ich ihm/ihr zumuten?

Lange Zeit war ich – durch mein Umfeld entsprechend auf ein funktionierendes Miteinander ausgebremst – äußerst zurückhaltend mit meinen Wahrheiten. Ich hatte gelernt mich anzupassen, um in einem – wie mir schien – gegebenen Umfeld ordentlich zu funktionieren. Ich behielt die Dinge, die mir offensichtlich erscheinen für mich, um niemanden vor den Kopf zu stoßen. Ich hatte auch eine Zeit lang angenommen, dass sie gesehen werden, eben weil sie augenscheinlich sind…

Ich hatte irgendwann – noch in meinem „alten“ Leben als IT-Consultant – eine Strategie entwickelt, die es mir ermöglichte den „Wissensstand“ des Gegenübers einzuschätzen und anhand dessen ihn an den Stellen abzuholen, die einerseits ein absehbares und überschaubares Bild für die nahe Zukunft zu zeichnen und andererseits nicht zu sehr das große Ganze aus den Augen zu verlieren, weil absehbar war, welche Stolpersteine sich in den Weg legten, wenn wir „erst mal so“ starteten…

Ich hatte in mehr als 90% der Fälle recht, was mich anfangs noch geärgert hat, denn es schwang immer der „Siehste, ich habs ja gleich gesagt“-Trotzkopf des Besserwissers in mir mit. Es kam dann der Forscher in mir auf, der wissen wollte, ob es nicht auch anders geht. So habe ich meine Strategie erweitert: Ich habe den Spielplatz in einfach immer in den – für den Kunden überschaubaren Rahmen – belassen und habe während der Definition dieses Raumes bereits „Ideen“ und „Optionen“ des großen Ganzen mit eingeflochten. Meist sehr subtil und unscheinbar, doch es verfehlte nie seine Wirkung. Denn nach einiger Zeit kam der Kunde mit jetzt „seinen“ Ideen zu mir, die ich dann lobte und wir uns an die Umsetzung machen konnten. So war der Gesamt-Zufriedenheits-Index auf allen Seiten viel höher 😊Ich hatte jedes Mal eine sportliche Herausforderung und der Kunde war nicht überfordert und konnte sich einbringen, was ihn zufriedener machte.

Manchmal ist dieses Vorgehen allerdings auch nervig und wisst ihr, wann das der Fall ist?

Immer dann, wenn der Graben zu groß ist…
Wenn es nicht mehr reicht, dass ich ein zwei Steine ins Wasser und auf sie deute. Sondern, wenn ich erst eine Brücke bauen müsste, um dem Sicherheitsbedürfnis des Gegenübers gerecht zu werden.

Darauf habe ich jetzt einfach keinen Bock mehr.  Ich weiß jetzt für mich, dass ich ein Impuls-Geber bin und ich nicht dafür zuständig Brücken zu bauen für Menschen, die ein übersteigertes Sicherheitsbedürfnis haben. Das können Menschen gerne machen, aber ohne mich. Ich weiß, dass ich mich dabei aufreibe, das habe ich lange genug gemacht, es macht mich kaputt und ich lasse mich nicht mehr kaputt machen. Ich gehe meinen Weg in meinem Tempo und nehme gerne Begleiter auf dem Weg mit, aber ich werde niemanden mehr ziehen oder schieben. Ich gebe Impulse an den Stellen, an denen es sich ergibt und ich fühle mich andererseits nicht verpflichtet es zu tun. Genauso wenig wie ich möchte, dass sich irgendjemand verpflichtet fühlt diese Impulse anzunehmen. Entweder fallen sie auf fruchtbaren Boden, dann freut es mich und wenn der Boden bereits so vertrocknet ist, dass das Samenkorn auf der Oberfläche vertrocknet oder von jemand anderem gegessen wird ist das genauso OK.

Ich muss niemanden mehr gefallen, das ist der Vorteil am gefallen sein. Ich bin an vielen Stellen politisch nicht korrekt, weil ich weiß, dass dies ein Mit-Grund dafür ist, dass die Welt im Moment so ist, wie sie ist. Ich bin sowohl ein „renitentes Subjekt“ (diese Bezeichnung habe ich von meinem ehemaligen Schul-Direktor bekommen, nachdem ich mich geweigert hatte meine Mütze in der Aula abzunehmen) als auch resilientes Objekt. Ich bin das „sowohl als auch“ allen Seins.

Ich helfe und gebe gerne aus vollem Herzen, wenn ich von mir aus freiwillig will und ich habe keine Lust mich aussaugen zu lassen. So nehme ich mir die Freiheit da zu unterstützen, wo ich das Gefühl habe, dass meine Unterstützung auch als solche gesehen wird und eben nicht da, wo ich dafür kämpfen muss, dass sie als solche anerkannt wird. Wenn es zum Kampf wird, ermüdet es und Ermüdung laugt aus.

Was nicht heißen muss, dass jeder Impuls nur angenehm ist. Manchmal schmerzt ein liebevolles Anstubsen sehr, weil plötzlich bewusst wird, was da im Unbewussten schlummert – das kann sehr schmerzhaft sein, es kann einen kleinen inneren Tod sterben lassen. Jedes Aufstehen nach einem kleinen Tod ist ein Aufstehen Richtung Freiheit, eine Bewegung in eine neue Richtung, eine Erkenntnis, die Raum bereitet für Neues.

Erwachen, Erleuchtung, … alles wunderbar, unbeschreiblich schön und erweiternd zweifelsohne, aber ohne die Versöhnung mit dem inneren Kind auf allen Ebenen und den daraus resultierenden Schritten in Form von Handlungen, gibt es mir nur eine weitere, neue Möglichkeit vor mir selbst zu fliehen und mich dem Versenken in das absolute Bewusstsein hinzugeben. Der Zustand meiner erlebten Welt ändert sich nicht, wenn ich nicht den empfangenen Zeichen folge leiste und mich vertrauensvoll dem hingebe, was zu tun ist.

Ins Tun kommen – Unbewusstes erlösen

Ich habe aufgehört das, was das Leben für mich vorgesehen hat, in Frage zu stellen. Ich habe es einfach angenommen. Ich wehre mich nicht mehr dagegen. Ich gehe nicht mehr in den Widerstand zu dem, was gerade dran ist zu erfahren. Es hört sich einfach an und das ist es im Grunde auch. Das was es schwierig erscheinen lässt, ist die Tatsache, dass wir alle unbewusste Anteile mit uns herum tragen und die sind verantwortlich dafür, dass wir nicht so handeln, wie es erforderlich ist, um ein befreites und in sich ruhendes Leben zu führen.

Und darum geht es: den unbewussten Anteilen auf die Schliche zu kommen. Sie zu erkennen, vor Zeugen sich dazu zu bekennen und sich ein entsprechendes Handeln zu erlauben – und das unabhängig davon, was irgendwer irgendwie denkt, sprich ohne Verurteilung sich selbst und auch allen anderen gegenüber. Gleiches Recht für alle. Und die unbewussten Anteile gehen tief, sie gehen bis an die Existenz-Grenze – über Macht, Sex, Gewalt bis hin zum Tod. Ich habe sie alle in Selbst-Trance erlebt und gesehen. Ich habe mich mit ihnen beschäftigt. Ich habe sie nicht verurteilt, selbst wenn sie noch so abstrus und abnormal waren. Ich habe erkannt, dass jeder dieser Anteile auch in mir schlummert. Und ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass dies bei allen Menschen der Fall ist. Nur die meisten Menschen tun so, als wären sie anders, als wären sie heiliger und besser oder auch umgekehrt versauter und schlechter als die anderen.

Warum ist das so, warum wähle ich ein Bild von mir, dem ich entsprechen möchte?

Weil es mir so eingeimpft wurde. Es wurde mir vermittelt, dass es ein Ideal-Bild gibt, dem man entsprechen müsste. Dieses Ideal-Bild ist geprägt von meinem Umfeld. Mein Umfeld erzieht mich dazu, dass ich in den vorgegebenen Rahmen passe. Es beschneidet mich und stutzt mich solange zurecht, bis ich dem Ideal-Bild mit den Abmessungen des normierten Rahmens entspreche.

Jetzt stellt Euch mal vor, dass das Ideal gar nicht der Rahmen ist, sondern, dass ihr grenzenlos sein könnt, wenn ihr einfach so seid, wie ihr seid? Ihr tragt das Ideal bereits in Euch und traut Euch nicht es zu leben – aus Angst nicht mehr dazu zu gehören…

So entstehen viele kleine oder auch große Splittergruppen, die sich einem Thema zuwenden, um Menschen anzuziehen, bei denen das Thema im Moment auch akut ist: die NoFaps, die Hochsensiblen, die Depressiven, die Burn-Outs, die Bore-Outs, die Netzwerker, die Brückenbauer, die Homos, die Heteros, die Spirituellen, die BDSM-ler,…

Natürlich ist es wohltuend, wenn ich mich unter meinesgleichen bewege und über die gleichen Themen mich austausche, wenn ich meine Gruppe, meinen Bereich gefunden habe, in dem ich mich wohl fühle. Aber vielleicht ist Leben einfach darauf ausgerichtet, dass alles einmal erfahren will…

Ich habe mich mal durch die „Liste der psychischen und Verhaltensstörungen nach ICD-10“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_psychischen_und_Verhaltensst%C3%B6rungen_nach_ICD-10 ) durchgekämpft, um zu überprüfen, ob ich dem Krankheitsbild einer der aufgeführten Krankheiten entspreche. Und wisst ihr was? Ich habe bei fast jeder Krankheit entsprechende Symptome gefunden, die ich zu irgendeiner Zeit meines Lebens mal hatte. Ich habe dann das gleiche mit noch ein paar anderen körperlichen Krankheiten gemacht und bin wieder auf das gleiche Ergebnis gekommen…

Was sagt mir das jetzt?

Es sagt mir, dass es ganz normal ist zu irgendeiner Zeit irgendeine der vielfältigen Erfahrungen zu machen ohne dass ich deshalb gleich einen dauerhaften Stempel dafür brauche. Ohne dass „ab jetzt“ für immer der Stempel des hochsensiblen, homo- oder hetrero- oder bi-sexuellen Spanners, der sich auch mal einen runterholt und mit Krankheiten auf körperlichen und seelischen Druck reagiert. Und wisst ihr warum? Weil das ganz normal ist. Und wenn es normal ist, ist es nicht mehr schlimm, nicht mehr verurteilenswert. Es bedarf keiner besonderen Erwähnung, weil es zum ganz normalen Erfahrungsschatz des Mensch-Seins dazu gehört. Zum Problem wird es nur, wenn ich irgendeinen Teil von mir abspalte, weil ich gelernt habe, dass das ein Teil ist, der nicht gut ist.

(Selbst-)Verurteilung ist (Selbst-)Abspaltung

Zum Erkennen der eigenen Selbst-Verurteilung bzw. Selbst-Abspaltung braucht es ein Gegenüber. Ein Gegenüber, der den abgespaltenen Anteil bereits erkannt und integriert hat. Dabei kann ich begleiten und unterstützen, beim Aufzeigen dieser Anteile und das tue ich sehr gerne, eben auch weil ich weiß, dass es keinen Schritt weiter Richtung „heile Welt“ geht, wenn sich nicht ein Teil der Menschheit sich voll und ganz erkennt und annimmt – eben mit allen Facetten. Denn nur dieses erkennen, annehmen und integrieren erlaubt eine manipulationslose Gesellschaft, die sich auf ihre wahren Bedürfnisse ausrichtet: Die, der nährenden Begegnungen, des vorurteilsfreien Austausches und der gegenseitigen Bereicherung.

Denn das ist das, was in jedem Menschen bereits angelegt ist, was in jedem Individuum ganz organisch schwingt: Seinen persönlichen Anteil am Ganzen beizutragen.

Es ist ein Grundbedürfnis eines jeden mit seiner Einzigartigkeit, sich freiwillig einzubringen und teilzuhaben und nicht unter Zwang und Druck den – wie auch immer lautenden – Vorgaben zu entsprechen. Das tötet jegliche Lust am Leben und unterbindet und unterdrückt die benötigte Kreativität für eine Neu-Gestaltung und -Orientierung einer neuen Welten-Ordnung. Eine natürliche Ordnung, die das Leben schützt, behütet und gewähren lässt. Ein freies Leben in Harmonie mit den Prinzipien des Lebens und nicht ein Über-Leben nach – von Menschen erdachten Regeln, die das Leben geißeln und es kontrollieren wollen.

So freue ich mich auf konstruktiven Austausch und nährende Begegnungen im Einklang mit dem Leben.

In Liebe

Thomas

Weibliche und männliche Energie im Einklang

Das Auflösen von Gegensätzen als Weg zur Einheit

Das Leben – wie es erscheint – scheint voller Gegensätze zu sein. Warum ist das uns umgebende gespickt mit lauter Zeichen, die uns mitteilen wollen, dass es nur Gegensätze gibt?

Hier ein paar Beispiele, die mir auf einem Waldspaziergang begegnet sind.

Frischgrünes lebendiges Moos auf einem Ast an dem altes, braunes, vertrocknetes Laub hängt

Fruchtig frische rote Beeren vor einem Wald in dem bereits alles Laub seinen Weg Richtung Erde – in die es wieder eingeht – gefunden hat

Direkt am Weg am Strauch vertrocknete Beeren, deren Geschenk der Fülle nicht erkannt wurde…

Ich habe mit einem Eichhörnchen, dem ich auf dem Weg begegnet bin, darüber „gesprochen“…

Während ich so auf dem Weg stand, um mit ihm in Kontakt zu treten, fuhren bestimmt 5 Fahrradfahrer an mir vorüber, die das Tier nicht registrierten und 2 Jogger nahmen auch keinerlei Notiz von ihm. So wurde mir die erste Antwort gleich eröffnet:

Sie sehen nicht! Sie schauen in eine andere Richtung, ihre Aufmerksamkeit ist nicht bei den Dingen, die ihnen Antworten geben könnten, sondern bei den Dingen, die ihre Aufmerksamkeit ablenken! Ablenken vom Wesentlichen, Ablenken von den Dingen, die bereits perfekt sind. Stattdessen beschäftigen sie sich mit Pseudo-Perfektionismus in Form von Selbst-Optimierung anstelle von Selbst-(An-)Erkenntnis, sie beschäftigen sich mit KI anstelle, dass sie anfangen selbst zu denken, sie beschäftigen sich mit Lager-Logistik anstelle die Dinge dort zu verwerten, wo sie sowieso bereits in aller Fülle vorhanden sind.

Als ich darüber nachdenke überkommt mich tiefe Traurigkeit und mir kommen die Tränen… Traurigkeit über die Ignoranz der Menschen und zugleich Tränen der Freude über die Perfektion des Ganzen, Tiefe Dankbarkeit darüber, dass ich als Teil des Ganzen daran teilhaben und in meiner Einzigartigkeit darin wirken kann.

Ruhe und Ruhelosigkeit

Einerseits in mir ruhend und mir dessen bewusst, dass alles seine Zeit hat (Der Prediger Salomo (Kohelet) (Pred 3,14)) und andererseits eine gewisse Unruhe spürend, dass man doch den Menschen die Augen öffnen müsste…

Man kann niemanden die Augen öffnen, der nicht sehen will. Der Apfel fällt erst dann vom Baum, wenn er reif ist, nicht vorher… Aber ab und zu mal ein bisschen daran rütteln ist OK, das kann man machen ohne allzu sehr in den göttlichen Plan einzugreifen. Denn das gesagte oder geschriebene kommt nur in dem Maße beim Gegenüber an, indem es auch aufgenommen werden kann. Die Schwingungen, die gehört werden können, erreichen das Gegenüber, die anderen versanden…

Bewusstsein (-skraft) und „Geschehen lassen“

Ein Grundproblem der heutigen Gesellschaft liegt darin, dass es Verwechslungen gibt beim Einsatz der Kräfte. Im Moment wird die männliche Energie (zielgerichtet, strukturierend, konzentriert) dafür eingesetzt, um Dinge im Außen zu verändern (basierend auf dem Selbst-Bild, das sich im Laufe der Jahre aufgebaut hat).

Das ist Selbst-zerstörerisch!

Das Selbst-Bild stimmt in den allerseltensten Fällen mit dem wahren Wesenskern überein. So wird die Energie – die eigentlich dazu bestimmt ist das Leben im Sinne des Selbst zu leben – dazu verwendet das Selbst-Bild aufrecht zu erhalten. Doch das Leben lässt sich nicht vergackeiern und bietet Dir zahlreiche Möglichkeiten Dich an diese Teilung zu erinnern, wie z. B. die Bilder aus dem Wald. Ebenso bietet Dir das Leben auch viele Möglichkeiten Dein Leben zu überdenken, wie z. B. Krankheiten, Todesfälle, Trennungen, …

Also alles Dinge, die man gemeinhin als „unangenehm“ bezeichnet und einteilt. Aber vielleicht braucht es gar keine Ein-Teilung in gegensätzliche Kategorien. Denn alles ist dem EINEN dienlich, alles dient Dir dazu zu erkennen, dass wenn Du das lebst, was in Dir schwingt, was Dein Herz vor Freude hüpfen lässt, dass das in Harmonie ist mit dem Ganzen. Du dienst in Deiner Einzigartigkeit und Ehrlichkeit Dir selbst gegenüber dem großen Ganzen in Deiner individuellen Form. So wie es kein Blatt gibt, das dem anderen exakt gleicht, gibt es auch keinen Menschen, der dem anderen exakt gleicht.

Die männliche Kraft ist dazu da, um die Aufmerksamkeit – egal was Du tust – bei Dir zu halten, in Dir zu ruhen / in Gott zu ruhen. Die weibliche Energie des „sich Öffnens“, des „geschehen Lassens“, der (chaotischen) kreativen Kraft tut ihr übriges. Es gibt absolut keinen Grund dabei „reinzupfuschen“, mit dem Selbst-Bild des kleinen Ichs an dem Gesamt-Kunstwerk herumzudoktern. Das wäre wie wenn sich ein Farbtropfen auf der Leinwand eines Malers einbildet er müsste an einer anderen Stelle sein, damit das Bild „gut“ aussieht. Da fehlt der Überblick!

Das Leben leben

So lebe das Leben, wie es Dir präsentiert wird. Es hat seinen Grund, dass es so ist, wie es ist. Jetzt gerade. Jegliches Wehren und in den Widerstand gehen, gegen Deine wahren Gefühle im jetzigen Moment, führt nur zu Verdrängungen, die sich dann als Glaubenssätze oder Traumata manifestieren. Blockaden, die den Fluss der Lebensenergie behindern. Die Dir dann nach und nach einen Grauschleier aufs Gesicht zaubern und Deine Mundwinkel nach unten ziehen. Ich sehe diese Menschen tausendfach wie sie in den Fußgängerzonen umherlaufen, man kann ihnen den (spirituellen) Hunger ansehen. Es ist ihnen leider meist gar nicht bewusst, was sie suchen…

Gottseidank wird mittlerweile immer mehr Menschen bewusst, dass sich dieser Hunger eben nicht durch immer mehr und mehr stillen lässt. Das mehr und mehr hinterlässt ein immer schaleres Gefühl, das immer irgendwie auf irgendetwas sauer sein schlägt sich im Körper als Übersäuerung nieder. Die Last, die man glaubt alleine tragen zu müssen, wird immer schwerer, der Rücken krümmt sich. Das kreisen des Gedanken-Karussells wird immer schneller und wird als Schwindel oder Ohrensausen erfahrbar…

Selbst-Erkenntnis als Weg zur Einheit

Durch das Erkennen dessen, was im inneren Wesenskern schwingt, erfährt das Individuum die Quelle all dessen was ist:

LIEBE. Unendliche Liebe, Geborgenheit, Aufgehoben-Sein und grenzenloses Vertrauen.

Wenn diese einmal erkannt wurde, gibt es eigentlich keinen Grund mehr nicht zu vertrauen…

Doch dann kommen all die – ins Unterbewusstsein verdrängen – alten Muster, Programmierungen und Glaubenssätze wieder hoch und möchten beachtet werden, möchten gesehen werden (bisher wurden sie ja nur in den Keller gesperrt). Also weiter Blockaden auflösen… Immer wieder gucken, ob es etwas Körperliches oder Geistiges ist, was die Seele am Entfalten hindert. Hier ist wieder die männliche Energie gefragt… Unterscheidung üben und dann mit weiblicher Energie und Kreativität spielerisch erkunden, was auszuprobieren wäre, erfühlen was und wo es zwickt und männliches fokussieren auf den erforschten Punkt usw.

Aber man muss sich jetzt nicht hinsetzen und gewaltsam überlegen, wo ich jetzt noch irgendwelche Blockaden habe, die aufzulösen wären… Das kann man wiederum getrost der weiblichen Energie überlassen, die das dann hochbringt, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Das regelt das Körper-Geist Wesen ganz von alleine, ohne Dein aktives Zutun. Immer anders, immer neu, nie langweilig, immer eine Überraschung, aber genau das ist das – Leben.

Jeder Moment möchte in seiner authentischen ehrlichen Weise erfühlt werden. Wenn es gerade Freude ist, ist es Freude, wenn es Trauer ist, ist es Trauer, wenn es Wut ist, ist es Wut, wenn es Liebe ist, ist es Liebe… alles Formen ein und derselben Energie und der eine Pol kann nicht ohne den anderen sein. Ich kann nicht die Vergebung fühlen, wenn ich nicht vorher die Wut gefühlt habe…

Ich kann nichts überspringen und ich kann nicht nur eine Seite der Medaille mir ansehen, mir die Rosinen rauspicken, nur im Wohlfühl-Bereich ausharren, sonst bleibe ich stehen (was ich natürlich tun kann, nur wundern, dass dann nichts passiert sollte man sich dann nicht 😉). Das ist der Preis der Dualität, der gefühlten Trennung, ohne geht es nicht!

Alles und immer zu jedem Zeitpunkt hinterfragen – vor allem Dinge, die Dir gesagt wurden von Autoritäten! Die Bereitschaft jeden Moment alles bisher erlangte Wissen über Bord zu werfen und sich neu auszurichten. Prüfe ALLES gegen Deinen inneren Kompass!

Wenn Du wissenschaftsgläubig bist, pfeife auf den Prof. Dr. Dr. Soundso, wenn Du spirituell bist, pfeife auf den Swami in der x-ten Generation, wenn es nicht mit Deinem inneren Empfinden in Resonanz geht. Die Begegnungen, die Dich inspirieren, die Dich berühren sind echt. Alles andere ist blabla.

Es ist völlig egal wer oder was einen Stein aus Deinem aufgemauerten Selbst-Bild herausbricht. Heute ist es der Mufti-Guru der schon 1000 Videos veröffentlicht hat, morgen ist es der Obdachlose, mit dem Du über Gott und die Welt sprichst, übermorgen ist es eine Entdeckung auf einem Spaziergang im Wald. Es macht keinen Unterschied, welche Erscheinungsform den Impuls setzt. Es geht um die Bereitschaft ES zuzulassen.

Alles ist Bewegung, weil es das Leben ist. Wenn Du ein Seil versuchst festzuhalten das in Bewegung ist, wirst Du Dir blutige Finger holen. Wenn Du Dich nicht auch bewegst, zieht das Leben an Dir vorbei. Nur durch das Mit-Bewegen, Mit-Schwimmen im Lebens-Fluss werden die Unreinheiten im Denkapparat abgeschliffen und es bietet sich keine Gelegenheit mehr für den Geist seine immer gleichen Runden zu drehen, die einen früher oder später in den Wahnsinn oder die Bewegungslosigkeit treiben.

Wiederkehrende Muster – die drei Gunas

Obgleich jedes Individuum seine eigene Geschichte und seine eigenen Themen hat, ist dennoch in jeder Bewusstseins-Erweiterungs-Runde das gleiche Spiel der drei Gunas am Werke: Tamas (Trägheit), Rajas (Aktivität, Bewegung), Sattwa (Reinheit)

So gilt es die Trägheit zu überwinden, die Trägheit sich von Dingen der Welt ablenken zu lassen. Die immer neue Ausrichtung auf das Wesentliche, immerwährende und gleichbleibende führt zu Bewegung und Aktivität. So wird das Sehen klar, weil es nicht mehr getrübt ist.

Ein Beispiel:

Mir ist bewusst geworden, dass bewegungsloses Herumsitzen meinem Körper schadet (der menschliche Körper ist konzipiert, um jeden Tag 40 km zu laufen) -> Erkenntnis aus Selbst-Erforschung.

Es gibt unzählige Gründe warum es jetzt gerade nicht geht im Wald der neben dem Haus beginnt spazieren zu gehen (Ablenkung / Tamas), wie z.B. „ich muss mir erst noch Laufschuhe kaufen“, „ich muss erst noch meine Abrechnung machen“, „draußen ist es so unglaublich nasskalt“, …

Wenn ich jetzt in die Aktivierung (Rajas) komme, verschwindet Tamas und es können automatisch weitere Aktivierungen stattfinden, weil z.B. erfahren wird, dass durch den Waldspaziergang plötzlich neue Energie und Kreativität wie aus dem Nichts „entsteht“ (Bewegung). Durch die erkannte Erfahrung integriert man diese Aktivität in den Lebensalltag und sowohl Körper als auch Geist reinigen sich und Blockaden werden abgebaut (Sattva).

Dann kommt das Leben und „stört“ die Harmonie durch einen Schicksalsschlag in Form von einem gebrochenen Bein. So ist die lieb gewonnen Routine in nächster Zeit nicht möglich. Großer Frust macht sich breit (Widerstand) und es wird versucht die als positiv erfahrene Routine beizubehalten und geht mit zwei Krücken im feuchten Laubwald spazieren… Es kommt wie es kommen muss, wenn die Zeichen der angekündigten Ruhepause und des Loslassens der lieb gewonnenen Gewohnheiten ignoriert werden… Man stürzt und bricht sich auch noch das zweite Bein.

Anhand solcher Situationen kann man lernen, lernen die Zeichen zu lesen, fein hinzuhören und dem, was das Leben Dir zeigen möchte Raum zu geben. Das Leben ist nicht gegen Dich, es liefert Dir permanent Gelegenheiten zu wachsen, Dich zu Deiner wahren Größe zu erheben. Es will, dass Du sie erkennst, von Dir heraus. Es hat kein Interesse daran Dir dies wiederholt und mit immer größer werdender Vehemenz zu zeigen, … es hat aber auch kein Problem damit.

Ein perfekter Tanz zwischen männlicher und weiblicher Energie, im absoluten Einklang. Ein Mit-Einander, das sich aus der Ergänzung nährt und nicht aus der Teilung. Jegliche Art der Teilung führt zu Leid, ein Wechselspiel im Tanz der beiden Pole führt zur Einheit und… ohne Bewegung gibt es kein Leben.

Die männliche Energie schafft den Raum in dem sich die weibliche Energie frei und schöpferisch entfalten kann

Wenn die männliche Energie zum Gestalten genutzt wird (was sich in der aktuellen Gesellschaftsform zeigt), wird das Ergebnis sehr eindimensional. Die Gestaltungsräume werden eng und es scheint keine anderen Möglichkeiten zu geben, der Druck für Veränderung wird groß, das Potential steigt, eine explosive Mischung…

Hilflosigkeit und das Gefühl des „in die Ecke gedrängt seins“ aus Mangel an Möglichkeiten, weil keine der bisher gebotenen Abzweigungen wahrgenommen wurde.

Die Folge: Kapitulation und Shutdown des Systems… (Depression, Burn-Out, Selbst-Mord,… oder auf Gesellschaftsebene: Revolution, Krieg,…)

Was als Ausweg aus so einer eingefahrenen Situation jederzeit möglich ist, ist die Übergabe sämtlicher Verantwortung für das Handeln an Gott, jede Handlung Gott darzubringen, jedes erlebte Gefühl Gott darzubringen (Bhakti Yoga). Ich bin diesen Weg gegangen, ich konnte die Entscheidungen nicht mehr alleine treffen.

Arjuna hat ebendiese Möglichkeit am Ende der Bhagavad Gita gewählt.

Diese Möglichkeit steht jedem mit offenem Herzen offen, man muss diese scheinbare Last des Lebens nicht alleine tragen. Gottes Hilfe steht jedem offen, der sie einfordert. Das ist das einzige was zu tun ist.

 

 

Wer bin ich?

Wer bin ich? Eine der zentralen Fragen der Spiritualität und ich hab die Antwort 😉

Hier eine mögliche Kurzfassung: mehr als Du denkst UND (gleichzeitig) weniger als Du denkst.

Im Yoga gibt es das Konzept von Atman (die individuelle Seele) und Brahman (die kosmische Seele, das Absolute). Wenn Atman erkannt hat, dass es nichts Individuelles gibt, nichts was es zu verteidigen gibt, weil es gar nicht existent ist, geht es in Brahman auf, wird absorbiert, ist eines aus dem Ganzen und das Ganze selbst.

Hmm, blabla, oder? Ja, es ist blabla!

Solange es nicht erfahren ist, ist es blabla und anschließend ist es wieder blabla. Es ist Gedankenfutter für den Ver-stand, der ver-sucht zu ver-stehen (meine Ver-mutung: die Vorsilbe „ver“ zeigt an, dass etwas ver-ändert wurde, es ist nicht mehr das was ES IST).

Der Ver-stand möchte stehen bleiben, nicht weiter gehen, nicht weiter ins Unbekannte, ins Unsichere und begibt sich auf eine Suche, um zu ver-stehen (Suche = Bewegung, Stille = Stehen bleiben) und genau das ist schon da, es ist alles schon da: das Leben = Bewegung, die Stille = Meditation. Und egal „wo“ Du Dich befindest (Leben oder Meditation), umso weniger Du anfasst, veränderst, umso mehr Du geschehen lässt, desto näher kommst Du diesem inneren Kern, der identisch erscheint… Du bist nur ein Ausdruck, ein Aspekt des Ganzen…

So wird das Leben zur Meditation und die Meditation zum Leben, das „Du“ erfährt keine Trennung mehr zwischen den wahrgenommenen Polen, die Pole erscheinen als ein zentraler Punkt UND als Weite, als Bewegung UND als Stille.

Polarität und Erfahrungen

Das Leben geschieht nur zwischen diesen beiden Polen (Du kannst hier auch beliebige andere Gegensatzpaare einsetzen), dem Drang des Lebens gelebt zu werden bzw. der Energie sich auszugleichen, zu Ver-schmelzen, sich zu Ver-einigen. Das getrennt Wahrgenommene zusammen kommen zu lassen. Gott kann sich nur durch einen Körper erfahren, das zentrale ist nicht die Erfahrung, sondern das Erfahrene, das was hinter der Erfahrung steht.

…und das ist völlig unabhängig von der Art der Methode oder der Art der Erfahrung. Die Erfahrung ist an den Körper gebunden, das Erfahrene nicht, es bleibt bestehen, es geht auf im Absoluten und steht zur Verfügung und kann abgerufen werden, wann und wo immer es benötigt wird.

Damit die Erfahrungen gemacht werden können, die sich durch Dich entfalten wollen ist eine Bereitschaft dafür hilfreich – das, was unter Hingabe (Bhakti) zu verstehen ist. „Ich stelle mich zu Verfügung, um meine Aufgabe (mein Dharma) zu erfüllen“, ohne diese Bereitschaft findet das Leben auch Mittel und Wege Dir den Weg zu weisen, was meist zu Leid führt…

Umso weniger sich das, was Du als Du siehst, sich einmischt, desto freier wirst Du. (Jetzt wird’s kompliziert oder?) Eigentlich bist Du nur eine leere Hülle mit einem Auftrag, einer Rolle, die Dir das Spiel des Lebens zugeteilt hat. Wie in dem Bild oben, alles nur heiße Luft (das Ego – das Schein-Selbst), das die Hülle aufplustert und groß erscheinen lässt. Aber eigentlich fließt es nur durch Dich durch, Du machst eigentlich gar nichts, sondern lässt gewähren (wahr werden).

Woran erkenne ich denn jetzt, ob ich in der mir vorgegebenen Rolle bin, ob ich in Harmonie mit dem Ganzen bin?

Lebensfreude als Hinweis

Freust Du Dich des Lebens und startest den Tag mit einem Lächeln auf den Lippen und erwartest alle Herausforderungen – egal ob sie „positiv“ oder „negativ“ sind, damit Du Erfahrungen sammeln kannst?

Wirst Du bei den Dingen, die Du während des Tages tust schnell müde? Oder wirst Du absorbiert von Deiner Tätigkeit, wie als Kind, wenn Du gespielt hast und komplett die Zeit vergessen hast? Du hast nicht gespielt, Du warst das Spiel…

Oft lebst Du ein Leben im Schein-Selbst. Das Schein-Selbst ist gefüttert von Erlebnissen und Glaubenssätzen, die Du im Laufe Deines Lebens – teilweise auch über Deine Eltern und deren Eltern, oder noch weiter zurück mit aufgesogen hast. Du hast gelernt, Dein „Leben“ – das dann oft ein stumpfes Da-Sein ist, denn ein erfülltes Sein ist – darauf auszurichten in den durch die Umwelt Dir „vorgegeben“ Rahmen zu pressen, damit Du nicht aus dem Rahmen fällst – Du möchtest ja schließlich dazu gehören, weil Du gelernt hast, dass das das wichtigste überhaupt ist, irgendwo dabei sein, Gefährten finden, gemeinsam sein (woher kommt jetzt dieses Wort? „GE Ma a Stück zusammen, damit ma nimmer EINSAM sind“ oder eher von „GEMEIN sein ist der SAMen aus dem Neues erwachsen kann“)

Was passiert denn, wenn Du aus dem Rahmen fällst und plötzlich ohne Begrenzungen, ganz frei Dein Leben leben kannst…?

Probiere es doch einfach mal aus…und schau was passiert…

Im Leben des Schein-Selbst reihen sich die immergleichen Muster aneinander, wie Perlen an einer Kette. Alles OK, alles ordentlich, alles absehbar, aber kann es gegen die Vielfalt der Kiesel in einem Gebirgsbach konkurrieren?

Finde Dich und Du wirst gefunden

Spirituelle Glaubensrichtungen bieten Dir genug Möglichkeiten Dich glauben zu lassen, dass Du speziell in diesem Konzept / Muster gut aufgehoben bist und Dir nichts passieren kann, sofern Du Dich an die Regeln hältst. Nach 15 Jahren fleißiger Meditation streng nach Schriften und Meistern ausgerichtet, wunderst Du Dich dann, warum Du immer noch an der (Perlen-)Kette hängst…

Ich möchte hier – um Gottes Willen – nicht gegen Schriften und Meister hetzten, ganz und gar nicht. Aber ALLE Schriften und Meister sind Weg-Weiser und NICHT die Wahrheit. Sie zeigen auf die Wahrheit. Überprüfe ALLES was Du hörst oder liest in der Stille. Es ist durch mindestens zwei Gehirne gelaufen und entsprechend verfärbt worden und kann nicht mehr die Wahrheit sein!

Nur Du allein kannst die (Deine) Wahrheit finden (bzw. sie kann Dich finden), deshalb bist Du hier!

… und jaa, das ist manchmal kein Spaß, aber so war es auch nie vorgesehen 😊 nur die Erwartung, dass es nur Spaß ist, lässt es zum Drama werden…

Das Leben ist nicht nur Leid und es ist nicht nur Spaß, es ist halt das Leben, und das Leben ist wie es ist, und wenn Du es lässt, wird es sich zu seiner wahren Pracht entfalten, ohne dass Du etwas tun musst, cool, oder?

 

 

Was ist Harmonie – ist sie erreichbar?

Wikipedia liefert zum Thema Harmonie einige Erklärungen:

  • Vereinigung von Entgegengesetztem zu einem Ganzen
  • Übereinstimmung, Einklang
  • ein Gleichklang der Gedanken und Gefühle

Nicht umsonst bedeutet Yoga auch Harmonie, aber kann durch Yoga-Praxis diese innere Harmonie, der innere Frieden erreicht werden?

Da gibt es häufig ein Missverständnis, denn diese Harmonie ist bereits vorhanden, nur der innere Frieden ist nicht spürbar, weil er überlagert ist. Überlagert von einem sich verselbstständigten Verstand der die Aufmerksamkeit fesselt. Gefesselt und geknebelt ist vom Duft der Freiheit wenig wahrnehmbar, weil der Verstand dir einflüstert, was noch alles zu tun ist, damit …

Hier kann vieles eingesetzt werden, angefangen von den täglichen „Pflichten“ bis hin zum Yoga praktizieren. Sprich: Es gibt viel zu tun!

Aber ist das was offensichtlich zu tun ist, tatsächlich das was zu tun ist, um Harmonie zu erfahren?

Um diese Einheit, den Gleichklang zu entdecken ist es wichtig deine Intuition zu schulen, zu erforschen was in dir schlummert und darauf wartet erweckt zu werden, denn das ist das was dich zur Harmonie führt.

Was auch hilfreich ist, ist die Situationen, die dir immer wieder in ähnlicher Form „widerfahren“ zu betrachten und dich zu fragen: „Was will mir das Leben durch diese Geschichte mitteilen?“. Oft sind das Dinge, die eine starke emotionale Reaktion in dir hervorrufen: Angst, Wut, Panik, Herz schlägt bis zum Hals, Enge-Gefühl im Hals, Atemnot, … Du kannst dem nachgehen und erforschen was der Auslöser dafür war … Du kannst es aber auch lassen und genau den Moment – so wie er ist – annehmen und das Gefühl zulassen und durchleben, ohne jemand anderen dafür verantwortlich zu machen. Das Gefühl kommt aus dir heraus – aus deinem Innersten und will raus, unabhängig von der Vorgeschichte und unabhängig von dem vermeintlichen Auslöser! Es ist sinnlos den Überbringer der offenbar schlechten Nachricht zu töten. Er oder sie ist nur an deinem persönlichen Wohlergehen interessiert, das sein wird, wenn du es zulässt. Lass den Stempel „Gut“ oder „Böse“ weg und lass es zu da zu sein.

Yoga kann dir helfen, dein inneres Selbst wieder wahrzunehmen und auch als wahr anzuerkennen. Dich anzunehmen und durch dich das Ganze, das ganze in seiner Vollkommenheit zu sehen und damit in Harmonie zu sein und durch den Frieden in dir kommt der Frieden im Außen.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass das du das verschollen geglaubte wieder entdeckst und wünsche dir viel Spaß beim Ent-Decken (entfernen der Decken, die das Licht verhüllen, das immer in dir strahlt).

Licht und Schatten

Licht und Schatten – das eine kann ohne das andere nicht sein.

Ist das tatsächlich so?

Wenn es kein Licht gibt, gibt es auch keinen Schatten.

Der Schatten kann ohne das Licht nicht sein. Das ist nachvollziehbar, aber wie ist es mit Licht?

Kann Licht sein ohne Schatten?

Immer wenn Licht auf einen Gegenstand trifft ist dahinter Schatten, solange kein Ding „im Weg“ ist kann sich auch kein Schatten bilden.

Warum ist das überhaupt erwähnenswert?

Weil es sich mit den Gedanken genauso verhält, … Wenn der Verstand leer ist und keine Gedanken in das Bewusstsein drängen, entstehen keine Schatten, weil es keinen Widerstand gibt, nichts im Weg steht. Kein Festhalten, kein Herholen, kein Ziehen, kein Schieben – das was bereits da ist annehmen, fühlen was da ist, damit man damit abschließen kannst, es loslassen. Es lässt Dich erst los, wenn Du es für Dich geändert hast – so, dass Du es annehmen kannst. Wenn Du es angenommen hast, bist Du mit Dir im Reinen, in Harmonie, dann kann es durch Dich und mit Dir fließen, das, was bereits sowieso schon geflossen ist nur, dass Du Dich dem nicht mehr in den Weg stellst. So entstehen keine Schatten mehr…

Alles ist im Licht und das Leiden hat ein Ende.