Ist der Anfang absehbar?

[…] Anfänge gewinnen ihre Bedeutung nicht von ihren Ursprüngen und Ergebnissen oder von ihrer Originalität und Abschließbarkeit her. Sie sind in ihren Folgen nicht vollkommen absehbar und beziehen ihre Relevanz vielmehr daraus, dass sie Erfahrungs- oder Sinnhorizonte eröffnen, die stets das, was auf der Hand zu liegen scheint, auf- oder unterbrechen. Entsprechend sind Anfänge in diesem politischen Sinne imstande, Versuche des Kalküls und der Planung zu unterlaufen und ihr schöpferisches Potenzial selbst dann zu bezeugen, wenn etablierte Referenzrelationen im Schwinden begriffen sind. […]

 

Kommentar:

Ein Anfang ist immer eine Bewegung, deren Ziel nicht vorhersehbar ist, ein Schritt ins Ungewisse, neues Terrain wird betreten, vermeintliches Sicheres aufgegeben. Bewegung geht Entwicklung voraus, Bewegung ist der Grundstein dessen was sich auf natürliche Weise entfalten möchte.

Doch was ist der Stein des Anstoßes? Was initiiert den Anfang?

Anfang und Ende sind nicht an irgendetwas fest zu machen, es gibt keines von beiden, den beides setzt einen statischen Punkt voraus, den es nicht gibt. Es gibt nur Bewegung, so verursacht sämtliches festhalten wollen an etwas Leid. Der Fluss des Lebens kümmert sich nicht um den Wassertropfen, der lieber hier an dieser Stelle – die gerade so schön ist – bleiben möchte.

Bewegung mag manchmal unbequem sein, eröffnet aber neue Horizonte, denn Bewegung ist Natürlichkeit.

 

Das Zitat stammt aus dem Buch „Dramaturgien des Anfangens“ von Adam Czirak / Gerko Egert (Hrsg.) und ist im Neofelis Verlag erschienen und kann hier bestellt werden.

Der zitierte Text stammt von Adam Czirak / Gerko Egert

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